Rezension

Nur einen Horizont entfernt

Nur einen Horizont entfernt
von Lori Nelson Spielman

Bewertet mit 4 Sternen

Hannah, die Moderatorin der Hannah Farr Show ist mit ihrem Leben im Großen und Ganzen zufrieden, bis sie eines Tages einen Brief von einer ehemaligen Mitschülerin bekommt, die sie in dem Brief um Vergebung bittet. Dem Brief sind zwei Steine beigelegt, so genannte Versöhnungssteine. Einen davon soll Hannah zum Zeichen ihrer Vergebung an ihre Mitschülerin zurück schicken und den anderen soll sie jemandem schenken, den sie um Verzeihung bitten möchte. Hannah schenkt dem Brief zunächst keine große Beachtung, bis sie eines Tages ein Exposé für eine Sendung verfassen soll. Bei ihren Überlegungen, wem sie den zweiten Stein geben könnte, kommt Hannah auf ihre Mutter, mit der sie sich als Jugendliche überworfen hat. Hannah begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit und macht dabei einige überraschende Entdeckungen.
Inhalt:
Der Inhalt des Buches hat mir wirklich gut gefallen. Ich finde Hannahs Geschichte und vor allem ihre Gefühle für ihre Mutter sehr interessant und ich fand es toll mit anzusehen, wie sich Hannah in Bezug auf ihre Denkweise und ihre Gefühle im Laufe des Buches wandelt. Es ist eine tolle Liebesgeschichte mit in die Handlung verwebt, sodass hier auch Romantikliebhaber auf ihre Kosten kommen. Die Suche nach ihrer Mutter bzw. der Besuch bei ihr bringt außerdem ein wenig Spannung mit. Aber auch so hatte ich die gesamte Zeit den Drang im Buch weiter zu lesen. Die Geschichte wird nicht langweilig und hält auch die ein oder andere unvorhergesehene Wendung für den Leser bereit.
Schreibstil:
Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. In dieser Hinsicht war ich bereits aufgrund des Vorgängerbuches sehr angetan. Ich finde das Buch liest sich sehr flüssig. Ich finde es sehr unterhaltsam geschrieben, womit ich nicht unbedingt meine, dass es lustig ist. Das Buch hat mich den Raum um mich herum für eine Zeit vergessen lassen, was nur bei guten Büchern klappt. Ich finde es gut, dass die Gefühle von Hannah nicht zu kurz kommen und geschickt in den Text mit eingeflochten werden.
Charaktere:
Die Charaktere des Buches gefallen mir gut. Ich finde Hannah hat eine realistische Persönlichkeit, die nicht durch und durch perfekt ist, sondern sich auch Fehler eingesteht. Sie denkt nicht immer unbedingt nach, bevor sie handelt, was sie in die ein oder andere doofe Situation bringt. Außerdem scheint sie anfangs ziemlich naiv zu sein, was aber für den Verlauf der Handlung vielleicht auch notwendig ist. Leider finde ich sie in Bezug auf ihre Beziehung etwas zu naiv.
Die anderen Charaktere besonders die ehemalige Mitschülerin finde ich ebenfalls gut gelungen. Besonders bei ihr ist es mir anfangs sehr schwer gefallen sie zu durchschauen und zu sagen, ob sie es ernst meint oder nicht. Ich finde so etwas gut, da es so für mich als Leser im Laufe des Buches noch etwas zu entdecken gibt.
Cover und Klappentext:
Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Ich finde es toll, wie es zu seinem Vorgänger passt und sich gleichzeitig durch die farbliche Gestaltung davon abhebt. Ich finde, dass man so sofort erkennt, dass die beiden Bücher zur selben Autorin gehören, auch wenn die Figuren nichts miteinander zu tun haben.
Der Klappentext ist aus meiner Sicht gut gelungen, könnte aber noch etwas besser sein, wenn er sich nicht so stark auf Hannahs Mutter versteifen würde, da diese zwar eine große Rolle im Buch spielt, jedoch nicht nur. Für mich liegt der Fokus auf Hannahs gesamtem Leben und den Auswirkungen der Steine und nicht nur in Bezug auf ihre Mutter. Irgendwie hatte ich aufgrund des Buches erwartet, dass ihre Vergangenheit eine größere Rolle spielt als die Gegenwart, aber das ist nicht der Fall.
Fazit:
Auch dieses Buch hat mir gut gefallen. Allerdings nicht ganz so gut, wie das vorherige Buch der Autorin. Ich finde die Geschichte zwar interessant, allerdings hat sie mich nicht ganz so berührt. Ich hatte mir aufgrund des Vorgängers etwas mehr von dem Buch erwartet. Ich finde allerdings dennoch auf jeden Fall lesenswert. Hätte ich „Morgen kommt ein neuer Himmel“ nicht gelesen, würde ich das Buch wahrscheinlich mit 5 Sternen bewerten, da ich jedoch weiß, was die Autorin kann, gebe ich für dieses Buch „nur“ 4 Sterne.