Rezension

Nur einen Horizont entfernt

Nur einen Horizont entfernt
von Lori Nelson Spielman

Bewertet mit 5 Sternen

Hannah Farr, erfolgreiche Fernsehmoderatorin, liest eines Tages einen Zeitungsartikel über Fiona Knowles und deren Idee von Versöhnungssteinen. Hannah kennt Fiona noch aus der Schulzeit. Doch die Erinnerungen sind nicht gerade positiv, denn Hannah wurde von Fiona gemobbt. Um sich dafür bei Hannah zu entschuldigen, hatte Fiona auch diese Versöhnungssteine an Hannah geschickt. Doch das ist mittlerweile schon zwei Jahre her. Hannah war bisher nicht bereit, Fiona zu verzeihen. Und auch den zweiten Stein, der für Hannah war, um damit ebenfalls einen Menschen um Verzeihung zu bitten, hat sie noch nicht verschickt. Denn dieser wäre für ihre Mutter, zu der sie seit etlichen Jahren keinen Kontakt mehr hat. Doch das hat sie bisher nicht übers Herz gebracht. Als Hannah einen neuen Job bei einem anderen Sender in Aussicht hat, gibt sie als Idee an, dass sie aufgrund dieser Versöhnungssteine Fiona verziehen habe und auch mit ihrer Mutter wieder ins Reine gekommen sei. Als sich ihre Idee nun zu verselbstständigen droht, macht sie sich auf, ihre Mutter zu besuchen. Dies wird eine Reise in die Vergangenheit und zu sich selbst. Denn auch sich selbst hat Hannah viel zu vergeben.

Ich fand das Buch sehr gefühlvoll geschrieben. Die Macht des Vergebenes und Verzeihens wird ganz toll dargestellt. Der Schreibstil ist wunderbar leicht und das Buch hatte keine langweiligen Längen, die ich überbrücken musste. Teilweise kam mir Hannah zwar sehr naiv vor, doch das passte irgendwie zu der ganzen Geschichte. Eine Hauptfigur mit mehr Durchsetzungsvermögen und Ellenbogen hätte einfach nicht in die Geschichte gepasst. Und durch diese Versöhnungssteine wird Hannah auch klar, dass sie viel mehr auf sich selbst hören muss. Das passt, wie ich finde, auch auf einen selbst. Für mich eine klare Leseempfehlung!