Rezension

Nur für echte Fans

Fireside Mysteries -

Fireside Mysteries
von Kate Milford

Bewertet mit 3 Sternen

Bereits seit einer Woche regnet es ununterbrochen und die zwölf Gäste der Taverne „Zur Blauen Ader“ sitzen - gemeinsam mit dem Besitzerehepaar Haypotten und deren Dienstmädchen Sorcha - in ihrer Unterkunft fest. Was wäre also besser geeignet, um sich die Zeit zu vertreiben, als reihum Geschichten miteinander zu teilen? Doch was die seltsamen Gäste erzählen, scheint nicht nur reine Fiktion zu sein, sondern auch viel über sie selbst und ihre eigene versteckte Agenda auszusagen.

„Fireside Mysteries“ ist ein Begleitbuch der Autorin Kate Milford zu der geteilten Welt ihrer Reihen „Greenglass House“ und „The Boneshaker“. Es besitzt eine klassische Rahmenhandlung (die im Hotel eingeschlossenen Gäste) und darin eingebettet zahlreiche fantasievolle, mal traurige, mal fröhliche, mal schaurige, mal romantische Geschichten: sei es ein Haus, das Eindringlinge nicht mehr hinauslässt, ein Rätsel stellender Fährmann, ein Diebstahl, der durch einen Jungen und seinen Gargoyle verhindert wird oder eine Liebe, die Grenzen überwindet. Sie alle entstammen der Folklore der fiktiven Stadt Nagspeake, bekannt für Schifffahrt und Schmugglerei.

Wer ein Fan der „Greenglass House“-Reihe ist, kennt das vorliegende Buch als dasjenige, welches Protagonist Milo im ersten Band liest. Den Namen des Diebes Negret leiht er sich für sein Pen & Paper-Spiel aus und auch die Firma Deacon und Morvengarde und ihren berühmten Katalog erkennen wir wieder. Immer wieder taucht in den Erzählungen auch ein- und derselbe Bösewicht auf und bald wird klar, dass dieser sich unerkannt unter die Gäste gemischt haben muss.

Die Geschichten an sich sind sehr anders und besonders, wirken aber zusammenhangslos, wenn man die Anspielungen an andere Werke, Figuren und Handlungselemente nicht versteht. Meiner Meinung nach ist das Buch daher nur für diejenigen ein Gewinn, die bereits einen Großteil der Romane von Kate Milford gelesen haben. Ansonsten bleibt es leider nur ein netter Zeitvertreib für zwischendurch – zumal sich der eigentliche Showdown jenseits der Taverne abspielt und nur vermittelt dargestellt wird, schade!