Rezension

Nur für Fans

Lords of Salem - Rob Zombie

Lords of Salem
von Rob Zombie

Rob Zombie ist Rockmusiker, Comicautor und, nicht zu vergessen, Regisseur. Und welchem Genre sein Interesse gilt, ist schon an seinem Künstlernamen ersichtlich. Brian Evenson hingegen lehrt an der renommierten Brown University Literatur und Philosophie und hat sich einen Namen als Horrorautor gemacht.

Ersterer wurde in Haverhill geboren, ganz in der Nähe von Salem, jener legendären Kleinstadt in Massachusetts, die fragwürdige Popularität durch ihre Hexenverfolgung Ende des siebzehnten Jahrhunderts erlangte. Und genau damit startet „Lords of Salem“, der neue Horrorthriller des Autorenduos Zombie/Evenson.

Wir schreiben das Jahr 1692. Margaret Morgan, die Anführerin eines Hexenzirkels, wird nach der blutigen Opferung eines Säuglings samt ihren Anhängerinnen von den Hexenjägern Mather und Hawthorne hingerichtet und verflucht mit ihren letzten Atemzügen deren Nachkommenschaft.

In der Gegenwart arbeitet einer dieser Nachkommen als Moderatorin bei einem Radiosender in Salem. Als Heidi Hawthorne die Demo der Gothic Band „Lords of Salem“ während eines Interviews in Hintergrund laufen lässt, setzt sie damit mysteriöse Veränderungen in Gang – mit ungeahnten Folgen…

„Lords of Salem“ ist das Buch zu dem gleichnamigen Film, und das merkt man ihm leider auch über weite Strecken an. Ausufernde Beschreibungen der Szenerien, die bis ins kleinste Detail gehen, und plastische Schilderungen der Gewaltorgien, bei denen das Blut nur so spritzt, erwecken den Eindruck, als ob jemand ganz bewusst alle Einzelheiten eines Bildes dem Zuschauer übermitteln möchte. Da bleibt leider kein Raum für die Vorstellungskraft des Lesers. Und auch bei den Personen gibt es leider keine Überraschungen, denn diese sind ausnahmslos sehr eindimensional und klischeehaft angelegt.

Diesem Buch fehlt die Raffinesse und ist meiner Meinung nach nur Hardcore-Fans des Genres zu empfehlen, meinen Geschmack hat es leider nicht getroffen.