Rezension

Nur für Mädchen ...

Der Geschmack des Sommers - Sarah Ockler

Der Geschmack des Sommers
von Sarah Ockler

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Sommer, der alles verändert: Delilahs Großmutter ist gestorben, und so reist sie zusammen mit ihrer Mutter an den Ort ihrer Kindheit. Es ist für Delilah eine Suche nach ihrem eigenen Selbst, ihrer Herkunft. Dabei rüttelt sie an dem, worüber in ihrer Familie nicht gesprochen wird: Der plötzliche Tod ihrer Tante Stephanie im Alter von 19 Jahren, und die Funkstille zwischen Delilahs Mutter und der Großmutter. Dann ist da noch die Frage nach ihrem Vater, über den ihre Mutter fast nie redet… Nur langsam gelingt es Delilah herauszufinden, was damals geschah.

Zugleich ist es ein Sommer, der Delilah verändert: von ihrem Freund Finn hat sie sich getrennt, und dann trifft sie wieder auf ihren alten Jugendfreund Patrick – und ist von seinem Lächeln hin und weg. Dieser Teil der Geschichte macht das Buch zu einem reinen Mädchenbuch – die Liebesgeschichte ist an einigen Stellen gelinde gesagt kitschig. Ich sage nur: honigfarbene Augen, goldener Blick – und natürlich sagen die Tarot-Karten, dass eine neue Liebe auftaucht…

Das ist etwas schade, denn das Buch bietet eigentlich mehr als nur “Mädchenthemen”. Die Fragen, die das Buch aufwirft, treffen alle Jugendliche, egal ob Mädchen oder Junge: Wer bin ich? Was sind meine Wurzeln? Wie kann ich mein Leben selbst gestalten? Was ist mir wichtig? Und natürlich: Wie gehe ich mit meiner nervigen Mutter um?

Dass alles am Schluss gut endet, aber auch wirklich alles, hat mich etwas gestört – das Buch wird aus meiner Sicht dadurch etwas zu lebensfremd, etwas zu kitschig. 14-jährigen Mädchen mag das gefallen. Für mich hat das Buch dadurch etwas von seinem Reiz eingebüßt.