Rezension

Nur mäßig spannend

Die im Dunkeln sieht man nicht - Andreas Götz

Die im Dunkeln sieht man nicht
von Andreas Götz

Bewertet mit 3 Sternen

Fünf Jahre nach Kriegsende kehrt Karl Wieners von Berlin aus in seine Heimatstadt München zurück. Der ehemalige Schriftsteller erhält von einem früheren Freund, der gerade dabei ist, eine Zeitschrift zu gründen, das Angebot, für ihn zu arbeiten. Wenn Karl herausfinden könnte, was zum Kriegsende mit dem Kunstschatz, der aus dem Führerbunker verschwand, geschehen ist, dann wäre das eine echte Sensation. Und so begibt sich Karl, gemeinsam mit seiner Nichte Magda, auf Spurensuche....

 

Der Einstieg in den Kriminalroman gelingt mühelos, denn der Autor versteht es hervorragend, den damaligen Zeitgeist zu beschreiben und authentisch ins Geschehen einfließen zu lassen. Man hat beim Lesen stets das Gefühl, sich in den 50er Jahren zu befinden und kann sich dadurch mühelos auf die damalige Zeit einlassen. 

 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch bekommt man einen guten Überblick über die Gesamthandlung. Allerdings kann man sich nicht sicher sein, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört und das macht, neben dem authentischen Hintergrund, einen großen Reiz der Erzählung aus. Die Charaktere sind nur schwer einzuschätzen und es fällt deshalb nicht leicht, sich ganz auf sie einzulassen. Im Verlauf der Ereignisse gerät die Suche nach der Raubkunst etwas in den Hintergrund. Das geht leider zu Lasten der Spannung, da das Geschehen eher gemächlich dahinplätschert. 

 

Die Kriminalhandlung ist zwar nur mäßig spannend, dafür kann man allerdings den damaligen Zeitgeist zwischen den Zeilen spüren.