Rezension

Nur wer die Hölle kennt

Nur wer die Hölle kennt - Barbara Wendelken

Nur wer die Hölle kennt
von Barbara Wendelken

Bewertet mit 5 Sternen

1997: Die fünfzehnjährige Melody schleicht sich nachts heimlich aus dem Haus, um den Geburtstag ihrer Freundin Simone zu feiern. Als Melody nach Hause zurückkehrt, steht der Reiterhof ihrer Mutter in Flammen. Melodys Mutter, ihr dreijähriger Bruder und die Pferdewirtin Daniela kommen in dem Feuer ums Leben. Scheinbar war es Brandstiftung, doch der Täter kann nicht ermittelt werden. Für viele Dorfbewohner aber steht fest, dass nur Melody das Feuer gelegt haben kann. Auch ihr Stiefvater Wulf ist davon überzeugt. Als Melody nun, zwanzig Jahre später, in ihr ostfriesisches Heimatdorf zurückkehrt, begegnen ihr viele der Dorfbewohner immer noch mit Skepsis. Ihre damalige Freundin Simone behauptet auf einer Feier, den wahren Brandstifter zu kennen und ein Buch über die Geschehnisse schreiben zu wollen; am nächsten Tag ist Simone tot. Die Kommissare Nola von Heerden und Renke Nordmann wollen den Todesfall aufklären und müssen dabei auch in der Vergangenheit graben, denn offensichtlich gibt es einen Zusammenhang.

Mein Leseeindruck:

Ich habe bereits die drei Vorgängerbände, die im fiktiven ostfriesischen Dorf Martinsfehn spielen, gelesen und geliebt. Somit war ich natürlich sehr erfreut, nun diesen vierten Band in Händen halten zu dürfen.

Wieder hat mir das Lesen viel Spaß und Freude bereitet und die Seiten waren schnell gelesen. Der Schreibstil der Autorin ist einfach sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die Geschichte ist dabei unglaublich spannend und es macht einfach Spaß, mitzurätseln.

Dabei gibt es im Buch zwei Handlungsstränge, die nach und nach immer mehr Licht ins Dunkel bringen. Einmal spielt das Buch in der Gegenwart und dreht sich um Melodys Rückkehr ins Dorf und den Tod von Simone bzw. die Aufklärung des Mordfalls. Und dann gehen wir auch immer wieder zurück in die Vergangenheit ins Jahr 1997 und erfahren, was damals tatsächlich geschehen ist bzw. wie sich die Geschehnisse rund um den Brand abgespielt haben.

Beide Handlungsstränge haben mich gleichermaßen mitreißen können und es war einfach spannend zu verfolgen, wie denn nun die Ereignisse in Zusammenhang zu bringen waren.

Dabei fand ich die Charaktere sehr authentisch; ich konnte mir von allen ein gutes Bild machen und mich in die Handlung hineinfühlen. Dieses Buch könnte ich mir auch sehr gut als spannenden Fernsehkrimi vorstellen!

Zudem hat mir das ostfriesische Setting sehr gut gefallen! Ich bin selbst Ostfriesin und konnte mich in Martinsfehn wiederfinden. Nun bin ich natürlich gespannt auf den hoffentlich folgenden fünften Band!