Rezension

Nuramon kehrt zurück - leider fehlt die Genialität des Meisters!

Nuramon - James A. Sullivan

Nuramon
von James A. Sullivan

Bewertet mit 3 Sternen

Der Inhalt:

Nachdem seine Gefährten Farodin und Noroelle ins Mondlicht gegangen sind, bleibt Nuramon als letztes Albenkind in der Welt der Menschen zurück. Auf der Suche nach seinem Schicksal begegnet er der jungen Daoramu und scheint endlich sein Glück gefunden zu haben. Doch dann tauchen die Feinde aus Nuramons Vergangenheit wieder auf...

Das Buch:

Originaltitel: Nuramon
Genre: High Fantasy
Reihennummer: Einzelband
Persönliche Altersempfehlung: ab 16
Bewertung: 3 von 5 Sterne

Als ich das erste Mal gelesen habe, dass tatsächlich ein Roman über Nuramon erscheinen soll, war ich richtig aus dem Häuschen. "Die Elfen" von Bernhard Hennen war mein erster richtiger High Fantasy-Roman und seitdem gehören seine Elfen-Romane zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Als ich dann sah, dass Hennens Co-Autor von damals, James A. Sullivan, "federführend" sein würde, musste ich kurz stutzen. Ein Elfen-Roman, der nicht von Bernhard Hennen höchstpersönlich geschrieben wurde? Trotzdem blieb "Nuramon" Pflichtlektüre für mich. Nachdem ich das Buch jetzt gelesen habe, muss ich aber leider sagen, dass meine (hohen) Erwartungen ein wenig enttäuscht wurden.

Vorab sollte vielleicht gesagt werden: James A. Sullivan ist leider nicht das geniale Erzähltalent, das Bernhard Hennen ist. Hennens Schreibstil, der mich immer wieder vom ersten Moment an fesselt, habe ich bei "Nuramon" leider schmerzlich vermisst. Es gibt viele Passagen, die ich im Nachhinein fast schon als langweilig bezeichnen würde. Andere Passagen werden in den "Orakelblick"-Kapiteln verständnishalber kurz erwähnt, aber nicht weiter erklärt. Meiner Meinung nach stimmt die Mischung nicht. Wir rasen an wichtigen Stellen viel zu schnell durch die Story, während wir bei weniger interessanten länger gehalten werden.

Viel zu viele Dinge werden nicht ausreichend erklärt und spätestens ab der zweiten Hälfte kann man schnell den Überblick verlieren. Warum bestimmte Menschen jetzt Magie beherrschten, was es mit den Orakeln auf sich hat, die Komplexität der Albenpfade - alles wird angerissen, aber zu wenig wird gut genug erklärt. Hinzu kommt noch eine große Anzahl an Charakteren, mit denen ich persönlich aber gut klar gekommen bin. Des Weiteren hatte ich über weite Strecken den Eindruck, dass Nuramon irgendwie anders geworden ist. Ich kann nicht genau sagen, was mich daran stört (sei es seine Einstellung, sein Handeln usw.), ich kann es auch nicht erklären, aber ich hatte den Charakter Nuramon anders in Erinnerung.

Das Fazit:

Was bleibt noch zu sagen? Das Buch ist nicht schlecht - aber leider auch nicht viel mehr. James A. Sullivan schreibt leider nicht so genial wie der große Elfen-Meister Bernhard Hennen. Nichtsdestotrotz bleibt "Nuramon" ein Roman, den alle Hennen-Fans lesen sollten. Auch wenn vieles wackelig ist und nicht an die Genialität Bernhard Hennens heranreicht, es hat trotzdem Spaß gemacht, wieder mit Nuramon unterwegs zu sein. Hier wäre definitiv mehr drin gewesen, trotzdem hat es dieser tolle Elf verdient, dass wir seine Geschichte kennen lernen :)