Rezension

Oberstkrass!

Elchscheiße - Lars Simon

Elchscheiße
von Lars Simon

Bewertet mit 4 Sternen

Torsten Brettschneider führt ein relativ langweiliges Leben in Frankfurt. Die Beziehung zu seiner Freundin Tanja könnte  etwas prickelnder sein, doch durch eine heimliche Therapie versucht Torsten das in den Griff zu bekommen. Ein Anruf aus Schweden gibt seinem Leben eine völlig neue Wendung, denn dort erfährt er, dass er von seiner Tante Lillemor einen Bauernhof in Gödseltorp geerbt hat. Kurzentschlossen kündigt er seinen Job, um sein Glück im Land der Elche suchen. Tanja hat dafür wenig Verständnis und auch Torstens Vater rät ihm eindringlich davon ab, auch nur einen Fuß in das Drecksnest zu setzen, in dem der Bauernhof steht. Doch Torsten lässt sich dadurch nicht beirren und macht sich mit dem VW-Bus Lasse auf den Weg. Nicht ahnend, was für merkwürdige Typen nun seinen Lebensweg kreuzen werden....

Der merkwürdig aussehende Elch auf dem Cover stimmt schon mal auf die skurrile Geschichte ein, die sich zwischen den beiden Buchdeckeln verbirgt. Da das Buch in der Ich-Form, aus der Sicht des Hauptprotagonisten Torsten, erzählt wird, schlüpft man quasi in seine Haut und bekommt die kleinen und größeren Missgeschicke, die ihn im Verlauf der Handlung heimsuchen werden, am eigenen Leib zu spüren. Humorvoll und relativ gelassen versucht Torsten die Klippen zu umschiffen, die ihn von seinem Erbe trennen. Und immer wenn er denkt, dass es nicht noch schlimmer kommen kann, stellt er fest, dass er sich mal wieder getäuscht hat.

Der lockere und humorvolle Schreibstil sorgt dafür, dass man sich ganz auf die skurrilen Ereignisse einlassen kann und sich schon bald über gar nichts mehr wundert. Denn Verfolgungsjagden mit der Polizei, wüste Bedrohungen, mit Elchscheiße gefüllte Gummistiefel, verlorene Papiere, ein beschmierter VW-Bus, feindselige Dorfbewohner und ein norwegischer Ex-Widerstandskämpfer, der ihn mit dem Gewehr empfängt, und ihn über sein testamentarisch verfügtes lebenslanges Wohnrecht auf dem geerbten Hof aufklärt, gehören für Torsten schon bald zu seinem Alltag in Gödseltorp. Da man unbedingt erfahren möchte, wie das alles enden soll, liest sich das Buch fast von allein.

Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten und das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen. Der lockere Schreibstil und die vielen skurrilen Ereignisse und Personen haben dafür gesorgt, dass ich mich nicht einen Moment gelangweilt habe. "Elchscheiße" darf man natürlich nicht zu ernst nehmen, sondern die manchmal etwas überzogen wirkenden Ereignisse mit einem Augenzwinkern auf sich wirken lassen. Ich vergebe deshalb begeisterte vier Bewertungssterne und freue mich schon jetzt auf den Folgeband "Kaimankacke".