Rezension

Ode an den Mut, die Stärke und die Hoffnung

Der Zopf - Laetitia Colombani

Der Zopf
von Laetitia Colombani

Bewertet mit 5 Sternen

Der Roman ist so intensiv erzählt, dass man sich kaum nur einen Augenblick aus dem soghaften Lesen lösen kann.
Entsprechend schnell ist der kurze Roman durchgelesen.

Erzählt wird abwechselnd von 3 Frauen, Smita, Giulia und Sarah, alle sehr unterschiedlich, aus verschiedenen Kulturen und Schichten und aus verschiedenen Ländern: Indien, Italien und Kanada.

Auffällig ist, dass die Frauen überwiegend alleine mit ihren Problemen klarkommen müssen und wenig Unterstützung haben. Die kastenlose Smita z.B. möchte ihrer Tochter das Los als Unberührbare ersparen und muss ihren schwachen Mann dabei zurücklassen, da der nicht bereit ist, gegen das “Schicksal” anzukämpfen.
Die erfolgsverwöhnte Anwältin Sarah in Kanada hingegen zieht sich bei ihrer Krebserkrankung zunächst in sich selbst zurück.
Giulia in Italien aber profitiert von dem, was sie von ihrem Vater in der Fabrik lernte, kommt aus eigener Kraft klar und sie trifft einen Mann, der sie unterstützt.  

Unterschiedliche Lebensläufe, die hier gezeigt werden und insgesamt ein realistisches Bild der vielfältigen Welt zeigen.

Was die Frauen schließlich doch verbindet ist überraschend. Von Anfang an einigt sie aber, dass sie im Leben mit Schwierigkeiten kämpfen müssen, auf die sie zunächst wenig  Einfluß haben. Ihre Stärke und Unbeugsamkeit lässt sie Widerstand leisten.

Die französische Autorin Laetitia Colombani hat einen überzeugenden Debütroman vorgelegt. Man kann  gespannt sein, was von ihr noch folgen wird.