Rezension

Odyssee der Gewalt

Der Schmierfink -

Der Schmierfink
von Dana Polz

Das Schicksal meint es nicht gut mit Linus Lopez. Nachdem er von seinem überforderten Vater misshandelt wurde , landet er in einer Pflegefamilie, wo er aber auch nicht das große Glück findet. Die Pflegeeltern beschließen, dass es das Beste für Linus ist, in einem renomierten Internat unterzukommen. So findet er sich kurze Zeit später in dem Internat wieder, in dem auch seine Pflegevater seine Schulzeit verbracht hat. Aber das Internat ist ein spezielles, wie Linus schon nach kurzer Zeit feststellen muss, denn das wahre grauen steht ihm anscheinend erst bevor...

Der Roman "Der Schmierfink" von Dana Polz hat mich gleich zu Beginn des Jahres überrascht. Die Autorin erzählt die schicksalshafte Geschichte ihre Hauptprotagonisten in einem temperamentvollen und aus meiner Sicht sehr wortgewandten Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Es entwickelt sich ein ungeahnter Spannungsbogen in einem unvorherseh-baren Verlauf. Nach wenigen Seiten ist dem Leser klar, dass er hier sicherlich mit allem rechnen kann und muss. Ohne gewaltverherrlichende Szenen in den Vordergrund zu stellen, sorgt Dana Polz für überraschende Momente, fassungsloses Entsetzen und beeindruckende Entwicklungen. Das Buch ist auf seine Art so besonders, dass ich über den Inhalt nicht zu viel verraten will, um den Lesegenuss nicht zu stören.

Insgesamt hat mich "Der Schmierfink" wirklich komplett überzeugt. Das Buch überzeugt mit seiner Sonderstellung, der unvorhersehbaren Entwicklung und dem großen Erzähltalent der Autorin. Ich empfehle den Roman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.