Rezension

Odyssee einer 15jährigen

Blanca - Mercedes Lauenstein

Blanca
von Mercedes Lauenstein

Bewertet mit 4 Sternen

Die 15jährige Blanca läuft von ihrer allein erziehenden Mutter fort, die das Leben einer Nomadin führt, während sie selbst sich nach einem beständigen Zuhause sehnt. Ihr Ziel ist eine Halbinsel in Italien, wo Blanca sich als Neunjährige einen Sommerlang bei Toni und Karl als Familie fühlen durfte. Die Reise dorthin gestaltet sich als Odyssee. Blanca trifft auf eine Reihe von Leuten, die es leider nicht alle gut mit ihr meinen.

Dieser Roman thematisiert einen interessanten Roadtrip. Viel Handlung gibt es zwar nicht, dafür steht aber die Gedankenwelt der Protagonistin und Ich-Erzählerin Blanca im Vordergrund, die eine Zukunft für sich sucht und mit ihrer Mutter abrechnet. Sprachlich ist der Roman gekonnt gestaltet. In seinem Verlauf wird die Sprache zunehmend hektischer und verworrener und passt damit gut zu Blancas immer schwieriger werdender Situation. Ihre Gedanken springen munter hin und her. Blancas Schicksal macht betroffen – von ihrer Mutter abgelehnt, verwahrlost aufgewachsen, sich auf der Flucht hungernd und ohne Geld und Obdach durchschlagend.

Das Buch ist empfehlenswert und spricht besonders Leser von z.B. „Tschick“ an.