Rezension

Öder Plot

Verschlungene Wege - Nora Roberts

Verschlungene Wege
von Nora Roberts

Bewertet mit 3 Sternen

Die ehemalige Starköchin Reece Gilmore hat ein schlimmes Erlebnis hinter sich und ist seitdem auf der Flucht – vor ihren Erinnerungen und vor sich selbst. Seit fast einem Jahr fährt Reece mit ihrem Auto ziellos durch die USA. Durch eine Autopanne landet sie schließlich in einem kleinen Touristenort im US-Bundesstaat Wyoming. Die Bewohner nehmen sie herzlich auf, vor allem in Brody, einem etwas einzelgängerischen Schriftsteller, findet sie einen Vertrauten. Doch dann holt Reece ihre Vergangenheit ein.

Von Nora Roberts habe ich schon ein paar ihrer sogenannten Romantic-Suspense-Romane gelesen und war eigentlich immer recht angetan. Auch in „Verschlungene Wege“ mischt Roberts Liebe und Leidenschaft mit Spannung und einer Krimihandlung, allerdings konnte mich diese Geschichte diesmal nicht so recht bannen. Keine Frage: Roberts Schreibstil ist auch in diesem Roman sehr lebendig, vereinnahmend und szenisch. Vor allem ihre Beschreibungen des Touristenörtchens und der rauen Natur von Wyoming sind wunderbar atmosphärisch und bildlich. Man fühlt sich sofort in diese amerikanische Kleinstadt gebeamt. Auch die Charaktere hat Roberts wieder sehr liebevoll und detailliert gezeichnet. Vor allem in Reece und ihre Ängste kann man sich ganz gut hineinversetzen. Leider war mir der Plot etwas zu öde gestrickt. Vor allem die erste Hälfte kommt doch sehr zäh und schleppend daher – man hat fast das Gefühl, es geht nur darum, was Reece gerade kocht und wie sie wandern geht. Fast ist man versucht, die Seiten zu überblättern und wenn es dann endlich mal wirklich zur Sache geht, hat man fast schon das Interesse verloren. Auch die Auflösung der Geschichte war nicht der Hit – mir war schon recht bald klar, wer der Bösewicht ist. Schade, aber es gibt durchaus bessere Romane von Nora Roberts.