Rezension

Österreichs bekanntester Baumeister

Die Lugner Story - Andrea Buday

Die Lugner Story
von Andrea Buday

Bewertet mit 4 Sternen

Society-Reporterin Andrea Buday hat zu Richard Lugners 86. Geburtstag eine neue Biografie über den umtriebigen Baumeister herausgebracht.

 

Dieses großformatige Buch schildert den Lebensweg von Richard Lugner, der wie so viele Kinder seiner Generation, gemeinsam mit seinem Bruder, ohne Vater aufwachsen muss. Zielstrebig geht Lugner seinen Weg. Dass er dabei auch häufig mit seiner direkten, unverblümten Art aneckt, ist klar. Andererseits muss man schon neidlos anerkennen, dass er als Selfmade-Mann aus einfachen Verhältnissen ein großes Imperium geschaffen hat. Wie heißt einer seiner Werbeslogans so schön? „Kein Auftrag ist uns zu klein“.

 

Richard Lugner ist ein Hansdampf in allen Gassen. Wo sich eine Kamera befindet, ist er nicht weit. Die Boulevardpresse liebt ihn (und lebt recht gut von ihm). Jede Werbung für sein Einkaufszentrum ist ihm Recht. Selbst eine negative Presse verbucht er unter „Gratiswerbung“.

 

Das Buch ist in mehrere Abschnitte geteilt. Ein großer (Foto)Teil ist seinen Opernballbesuchen und seinen weiblichen Gästen gewidmet.

 

In einem anderen Teil wird sein turbulentes Privatleben besprochen. Immerhin hat er es ja auf fünf Ehefrauen gebracht. Die zahlreichen Gefährtinnen, denen er immer Tiernamen gibt, sind der Regenbogenpresse immer wieder Artikel wert.

Herrlich sind seine Auftritte in der Comedy-Show „Wir sind Kaiser“, in der Lugner auch in den diversen Verkleidungen keine Audienz bei Kaiser Robert Heinrich erhält.

 

In mehreren Abschnitten kommen Weggefährten und Zeitgenossen zu Wort, doch richtige Freunde hat Wiens bekanntester Baumeister nicht.

 

Fazit:

 

Die Autorin hat dieses Buch amüsant, heiter und erstaunlich sachlich verfasst. Ein Schuss Ironie darf natürlich nicht fehlen. Dafür gibt es von mir 4 Sterne.