Rezension

Offen, ehrlich und sehr sympathisch!

Open: An Autobiography - Andre Agassi

Open: An Autobiography
von Andre Agassi

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung
Da ich mich für (Auto)Biografien sehr interessiere, stach mir diese hier sofort ins Auge. Ich bin kein Tennisfan aber als Kind der 80er Jahre ist mir Andre Agassi dennoch bekannt. Ich erinnere mich sehr gut an den damals noch jungen Mann mit den langen Haaren und den bunten Outfits, der damit unvergesslich geworden ist, da er deutlich aus der Masse hervorstach. Auch habe ich hin und wieder mal in sein Spiel hineingeschaut, einfach um ihn ein bisschen zu beobachten.

Ich persönlich mag Sport sehr gerne, betrieb ihn jedoch immer nur als Hobby. Deshalb habe ich mir auch nie wirkliche Gedanken darüber gemacht, wie es Menschen wie Andre Agassi mit einen Sport als Beruf, mit dem man sein Geld und Leben bestreitet, ergeht bzw. erging oder wie sie zu diesem Sport gekommen sind. Andre erzählt in seiner Autobiografie sehr detailliert von seiner Kindheit, dem Drill und seinem Weg zum Ruhm, über das Kennenlernen sowie die Ehe mit Steffi Graf als auch den Schmerzen, die ein so intensiv ausgeübter Sport mit sich bringt. Ebenso nimmt er kein Blatt vor dem Mund und spart nicht an Ehrlichkeit. Der*die interessierte Leser*in erfährt auch von seinen größten Verfehlungen und Fauxpas, die er sich im Laufe der Jahre geleistet hatte.

Andre Agassi lässt uns hinter das Idol blicken und zeigt uns den Menschen Andre, der nie die Chance erhalten hatte etwas anderes zu machen als Tennis zu spielen. Als Kind schon musste er den Traum seines Vaters leben und wahr werden lassen und hasste Tennis zeit seines Lebens.

Und nachdem ich dieses Buch gehört habe, ist mir der Mensch Andre Agassi noch sympathischer, als er eh schon war. Ich hing an seinen Lippen und mochte das Hörbuch kaum weglegen. Ich bewundere diesen Menschen, wie er sich aus jedem Tief wieder aufrappeln konnte und das Glück hatte, mit Steffi Graf eine Seelenverwandte zu finden, die in ihm das Beste hervorholen konnte, im Gegensatz zu Brooke Shields. Er ist immer menschlich geblieben, hat sich seine Empathie gegenüber benachteiligten Kindern erhalten und tut auch noch einiges für sie.

Es ist schön zu wissen, dass solche Promis und Persönlichkeiten, die quasi ein öffentliches Leben hatten und ertragen mussten, es schaffen konnten, nach dem Ende ihrer Tenniskarriere, fast ganz aus der Öffentlichkeit zu verschwinden und glücklich zu werden.

 
Fazit
Auch wenn dieses Buch nun fast auf den Tag genau 10 Jahre alt ist, ist es absolut empfehlenswert! Auf Englisch sehr verständlich auch für Leser*innen bzw. Hörer*innen, die nicht mehr täglich Englisch sprechen oder hören. Für Tennisfans gleichermaßen interessant wie für Leser*innen, die lediglich mehr wissen wollen über den Menschen hinter dem Tennisprofi oder auch interessiert sind zu erfahren, was “Wunderkinder” auf dem Weg zum selbstbestimmten Leben so alles durchmachen müssen.

Das englische Hörbuch ist im Gegensatz zum deutschen ungekürzt. Das zur Info für alle, die auch so wie ich, fast ausschließlich ungekürzte Hörbücher hören wollen.