Rezension

Offline - eine Reise wird zum Horrortrip

Offline - Arno Strobel

Offline
von Arno Strobel

Bewertet mit 4 Sternen

Krasser, spannender Psychothriller mit schwer vorhersehbarem Ende, bei dem leider das “offline“-Thema etwas zu kurz kam...

Zum Cover: "Offline" , das neueste Werk von Arno Strobel, hat zuerst mal ein hammermäßiges Cover bekommen, treffender und besser zum Thema passend könnte es nicht sein! Eine klasse Idee!

Zum Schreibstil: Das Buch ist wie gewohnt superspannend und flüssig zu lesen, es ließ sich schwer wieder aus der Hand legen... Gefallen haben mir auch die recht kurzen Kapitel, das macht es einfacher, die Lektüre doch mal zu unterbrechen, wenn nötig!

Zur Idee: Die Idee "Digital Detox", digitale Entgiftung, ist super und heutzutage auch definitiv vielfach vonnöten...bei manchen Menschen scheint das Mobiltelefeon ja geradezu in der Hand festgewachsen... ;)

Zur Handlung: Eine Gruppe junger Leute begibt sich mit einem Reiseleiter des Unternehmens Triple-o-journey und einem Bergführer auf eine mehrstündige Wanderung in den verschneiten Bergen, die sie zu einem verlassenen Hotel führt, welches derzeit unbewohnt ist und gerade renoviert wird.

Die Gruppe soll 5 Tage lang ohne Internet und ohne Handys etc. auskommen, einfach nicht erreichbar sein...entschleunigen...sich auf sich selbst konzentrieren...dazu bekommen sie jede Menge Gelegenheit, denn dort oben gibt es keine Verbindung zur Aussenwelt, außer über ein Funkgerät für Notfälle.

Nach der ersten Nacht , in der es heftig schneit und kein Weg aus dem Hotel mehr möglich ist, ist ein Teilnehmer der Gruppe, Thomas, verschwunden. Nach einer aufreibenden Suche wird er schließlich gefunden, schwer mißhandelt und in sich selbt gefangen...nicht erreichbar...offline!

Wer ist der Täter? Ein Mitglied der Gruppe? Einer der beiden Hausmeister? Oder verbirgt sich ein Fremder im unrenovierten Teil des verwinkelten Gebäudes?

Der Horror beginnt, gegenseitige Verdächtigungen, Mißtrauen, alsbald die nächsten erschütternden Vorkommnisse.

Es gibt jede Menge Drehungen und Wendungen, die Schilderungen der Details sind nichts für schwache Nerven, da schonunglos und grausam!

Das Ende bzw. diverse Aspekte kamen äußerst überraschend!

Zu den Charakteren: Die einzelnen Protagonisten werden zwar vorgestellt und kommen auch alle häufig vor, jedoch bleiben sie recht flach, da man wenig Kontext über die einzelnen Personen bekommt. Sympathien empfand ich dadurch eher wenig, lediglich Erzählerin Jenny kommt man im Verlauf der Story deutlich näher...

Mein Fazit: 

Meiner Meinung nach hätte das Grundthema "Digital Detox" durchaus etwas mehr Raum bekommen können, lediglich bei der ersten gemeinsamen Mahlzeit findet ein Austausch der Teilnehmer untereinander statt, wie sie ohne ihr Mobiltelefon zurechtkommen und wie sie sich fühlen.

Ein krasser, spannender Psychothriller mit schwer vorhersehbarem Ende, bei dem leider das “offline“-Thema etwas zu kurz kam...