Rezension

Ohne das Rätsel bleibt nicht viel übrig

Endgame - The Calling - James Frey

Endgame 1. The Calling
von James Frey Nils Johnson-Shelton

Bewertet mit 2.5 Sternen

THIS IS ENDGAME.

12 Metreoriten, 12 Spieler, nur einer kann gewinnen.

Vielversprechender Auftakt, interessante Idee und ein großer Hype um das dazugehörige Rätselraten. Endgame wurde als neues interaktives Buch angekündigt und auch ich war gespannt auf den ersten Teil.

Schnell wurde mir aber klar, dass ich nicht beides gleichzeitig konnte. Die Hinweise im Buch, die vielen Zahlen mit mindestens drei Nachkommastellen, die Bilder, all das hielt mich von der Geschichte selbst ab. Hinzu kam, dass ich nicht einmal über das erste Rätsel hinweg kam und deswegen schnell frustriert aufgab und erstmal nur die Geschichte lesen wollte. Daher lässt diese Rezension den Puzzelanteil des Buches außen vor, was wahrscheinlich nicht ganz fair ist aber ich glaube es gibt genug Leute denen es genauso gehen wird wie mir und nur die Geschichte kaufen wollen.

Diese ist sehr simpel geschrieben, selbst als ungeübter Leser ist sie im englischen denke ich leicht nach zu vollziehen. Die Sätze sind sehr kurz und oft werden einzelne Ausdrücke wiederholt. Mich persönlich hat das ein bisschen gestört, zusätzlich mit diesen ganzen Zahlen kam ich nicht richtig in einen Lesefluss. Der Anfang schleppt sich dann auch noch etwas dahin, da ersteinmal die verschiedenen Player vorgestellt werden müssen.

Jedes Kapitel ist nach den Spielern benannt die darin vorkommen. Meist verrät dies schon etwas über die Handlung des Kapitels, da man dadurch weiß, wenn es nur mit zwei Leuten beginnt, in der Überschrift aber drei stehen, dass dieser noch auf sie treffen wird. So richtig spannend ist das Buch allgemein nicht. Die Grundidee packt einen schon, aber man fühlt nicht richtig mit. Das Innenleben der einzelnen Spieler wird nur angerissen, meist ist dieses auch nicht sehr tiefgründig. Ihre Handlungen dementsprechend auch nicht. Alles geht sehr schnell und es wirkt als müssten einfach Stationen abgehandelt und Informationen vermittelt werden. Angenehm ist, dass es keine großen Liebesgeschichten gibt, die im Vordergrund stehen. Es geht ganz klar um das Rätsel und dessen Lösung.

Mich hat das Buch von der Idee her sehr an Maze Runner erinnert, konnte mich aber nicht in gleichen Maßen überzeugen. Dadurch dass es dieses interaktive Rätsel gibt hatte ich beim Lesen immer das Gefühl etwas zu verpassen. Denn gerade die Struktur, das Warum und Wie von Endgame ist das interessante. Davon bekommt man aber leider nur wenig mit und übrig bleibt viel Action und Brutalität.

Vielleicht wäre Endgame ein guter Film, so wie es jetzt ist. Ein gutes Buch ist es meiner Meinung nach nicht, obwohl die Geschichte das Zeug dazu hätte. Den zweiten Teil werde ich vermutlich trotzdem lesen, einfach nur um zu schauen, ob man doch noch mehr erfährt.

Zu dem Rätsel selbst kann ich nicht viel sagen, auch jetzt wo ich das Buch durch habe, verspüre ich nicht wirklich das Bedürfnis mich nocheinmal ranzusetzen und alle Links händisch einzutippen, mir verschiedene Youtubevideos oder Wikipediaartikel durchzulesen.