Rezension

Ohne Erinnerungswert

Mädchen aus dem Moor - S. K. Tremayne

Mädchen aus dem Moor
von S. K. Tremayne

Bewertet mit 3.5 Sternen

Zum Inhalt:
Kath Redway lebt mit ihrem Mann Adam und ihrer Tochter Lyla recht abgeschieden in dem idyllischen Dartmoor. Nach einem Autounfall, bei dem sie mit dem Auto in einen Stausee gestürzt ist, leidet sie an einer retrograden Amnesie. Ihr Leben gerät durcheinander als sie erfährt, dass der Unfall ein Selbstmordversuch war. Bei dem Versuch, ihr Gedächtnis wieder herzustellen, wird ihr immer mehr bewusst, dass sie sich niemals hätte selbst töten können. Denn sie hätte in erster Linie keinesfalls ihre Tochter, die deutliche Anzeichen des Asperger-Syndroms zeigt, als Waise zurückgelassen. Merkwürdige Vorkommnisse lassen Kath an ihrem Verstand zweifeln. Dabei ahnt sie da noch nicht, in welch gefährlicher Lage sie sich eigentlich befindet...

Meine Leseerfahrung:
Der Autor dieses Psychothrillers war mir bislang unbekannt, so dass ich nicht allzu erwartungsvoll mit dem Lesen begann. Das Buchcover versprach wiederum eine düstere und mysteriöse Atmosphäre. Die äußerst detailreiche Beschreibung der Umgebung in der Moorlandschaft versetzen den Leser sehr lebhaft in die Szenerien, so dass man mittendrin im Geschehen den Grusel miterleben konnte. Die verschiedenen Erzählperspektiven sind sehr abwechslungsreich und ermöglichen dem Leser, auch die Sicht von den anderen Figuren zu erfahren. Allerdings war die Spannung im gesamten Roman sehr durchwachsen und stieg erst gegen Ende rasant an, wobei die Auflösung der Geschichte zu plötzlich kam.

Die Charaktere sind weitgehend authentisch dargestellt. Am Interessantesten war für mich allerdings die Figur der Lyla, die auf Grund ihres Asperger-Syndroms ein für Außenstende sonderbar erscheinendes Verhalten an den Tag legt. Die Gruselmomente, hervorgerufen durch die Erscheinung von Kaths toter Mutter, waren jedoch meiner Meinung nach sinnlos, und zogen die Geschichte unnötig ins Mystische.

Das Ende war völlig unvorhersehbar, da der Autor eine bis dahin unbekannte Figur auftauchen lässt. Die Auflösung ist zwar plausibel, dennoch hat man den Eindruck, dass der Schluss gezwungenermaßen konstruiert wirkt. Der Roman bleibt meines Erachtens völlig hinter seinen Möglichkeiten.

Fazit:
Ein netter Psychothriller für zwischendurch, allerdings ohne einen Erinnerungswert. Lediglich für Liebhaber von Moorlandschaften eine interessante Leseerfahrung. 3,5 von 5 Sternen!