Rezension

Ohne große Spannung

Krokodilwächter
von Katrine Engberg

Autorin: Katrine Engberg
Erscheinungstag: 28. März 2018
Verlag: Diogenes (Hardcover)
Seiten: 512

Inhalt (übernommen)

Gerade erst war Julie nach Kopenhagen gezogen, um Literatur zu studieren. Warum musste sie so jung sterben? Erstochen und von Schnitten gezeichnet? Es ist ein schockierender Fall, in dem Jeppe Kørner und Anette Werner ermitteln. Als bei Julies Vermieterin ein Manuskript auftaucht, in dem ein ähnlicher Mord geschildert wird, glauben die beiden, der Aufklärung nahe zu sein. Aber der Täter spielt weiter.

Charaktere

Jeppe und Anette spielen hier das ermittelnde Kommissarenpaar, das mich nicht überzeugen konnte. Auf zuviele Klischees wurde hier zurückgegriffen: Geschiedener Kommissar mit pysischen und psychischen Problemen versus glückliche, noch familienintakte Beziehungen besitzende Kommissarin. Auch ihr soziales Verhalten und ihr gegenseitiger Umgang war geprägt von einer Nüchternheit, die es mir schwer machte, eine Beziehung zu den beiden aufzubauen.

Ins Herz geschlossen habe ich die "schrullige" Eshter, die zwar etwas viel Alkohol zu sich himmt, aber das Herz am rechten Fleck hat.

Schreibstil

Durch die vielen dänischen Bezeichnungen der Straßen und Stadtviertel ist es mir schwer gefallen, in die Geschichte zu finden. Auch hat mir der Spannungsbogen gefehlt, der mich hat weiterlesen lassen wollen.
Und leider haben mich die Beschreibungen der sexuellen Szenen von Joppe gestört: Ich habe nichts gegen Sexszenen in einem Buch, aber hier war das abstoßend eingeflochten und Joppes eigene Gedanken zu seiner Sexualität hat wiederholt einen Stellenwert eingenommen, der nicht zum Pot passte.
Überraschend war für mich die Auflösung. Ich konnte als Leser lange selber miträtseln und war doch immer auf der falschen Fährte.

Fazit

Leider kann ich mich den überwiegend lobenden Stimmen nicht anschließen: wenig sympathische Kommissare und eine düstere, emotionslose Stimmung ließen mich etwas enttäuscht zurück - leider!