Rezension

Old before I die

Sterbewohl -

Sterbewohl
von Olivia Monti

Bewertet mit 4.5 Sternen

Deutschland ist nur noch eine Scheindemokratie. Der Staat veranstaltet neuerdings für ältere Menschen Sterbeseminare in Luxushotels. Ihnen soll dort schmackhaft gemacht werden, Sterbewohl, eine tödliche Pille, zu schlucken, um beizeiten die Allgemeinheit zu entlasten. Nadja, Anna, Max und Fred sind über 65. Alle vier haben vom Gesundheitsministerium eine Einladung zum Sterbeseminar ins komfortable Hotel Paradies auf Fehmarn erhalten. Offiziell ist das Einnehmen von Sterbewohl freiwillig. Wie manche munkeln, kehrt aus den Hotels aber niemand mehr zurück.

Nadja, Anna, Max und Fred sind gerade in Pension/Rente gegangen und wohnen zusammen in einem Wohnhaus. Sie bekommen alle 4 eine Ein- bzw. Vorladung zu einem Sterbeseminar in einem Luxushotel. Dies hat die Regierung beschlossen, um die Allgemeinheit zu entlasten und weniger Pensionen/Renten auszahlen zu müssen. In den Hotels sollen die Eingeladenen selbst entscheiden können, ob sie "Sterbewohl" einnehmen wollen - ein tödliches Medikament. Gerüchten zufolge soll aber noch niemand von dort zurückgekommen sein.

Das Cover des Buches ist in seiner Einfachheit einfach super gelungen und ist ein echter Hingucker und es passt natürlich hervorragend zum Buch.

Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden wunderbar dargestellt.

Neben Spannung bietet das Buch aber auch Humor und vor allem einiges zum Nachdenken.

Denn das Setting bzw. das Hauptthema des Buches ist einfach spitze. Natürlich ist dies ein effizientes Mittel um Geld einzusparen und Deutschland/Österreich hat ja auch die NS-Regierung hervorgebracht.

Ich fand das Buch wirklich sehr gut geschrieben, als Krimi würde ich es aber trotzdem nicht ansehen. Denn Täter, die im Dunkeln bleiben bzw. erst gefunden werden müssen, gibt es nicht und vieles von der Handlung ist von vorneherein klar.

Die dystopische Handlung und das düstere Setting mit gleichzeitigem Sonnenschein gefiel mir aber sehr gut.

Auch wenn einige kleine Ungereimtheiten auffielen: Warum z.B. fährt stündlich ein Schiff von Fehmarn nach Dänemark, wo in Fehnmark nur die Sterbehotels sind und nur Busse dort hinfahren. Ja selbst Einheimische gibt es dort nicht, ebensowenig wie Touristen. Warum also stündlich diese Verbindung? Klar weil man sie für die Handlung brauchte, logisch ist das aber nicht - und dafür ziehe ich einen halben Stern ab.

Man kann nur hoffen, dass die Regierungen dieser Welt nie auf ähnliche Gedanken kommen.

Fazit: Dystopisch-spannende Story, aber definitiv kein Krimi. 4,5 von 5 Sternen