Rezension

One Hundred Names - Nett, jedoch mit Schwächen

Hundert Namen - Cecelia Ahern

Hundert Namen
von Cecelia Ahern

In "Hundert Namen" geht es, um den Glauben an sich selbst und wie man ihn wiederfindet, schwere Tiefpunkte im Leben und wie man sie meistert, Selbstzweifel, Freundschaft, Offenheit für das Schöne und Wichtige im Leben. Die Journalistin Kitty Logan zerstörte fast, durch einen schweren professionellen Fehler, dass Leben eines Menschen. Ihre letzte Chance für sich selbst und ihren Beruf ist eine Liste mit Hundert Namen, deren Verbindung sie sucht und deren Geschichte sie erzählen will. Eine Aufgabe, die fast unmöglich erscheint.

Jede Botschaft in Aherns Büchern ist ohne Frage bezaubernd und konnte mich immer berühren, doch die Story drum herum lässt leider viel zu viel zu wünschen übrig. In "Hundert Namen" gab es für mich einfach zu viele negative Punkte.

- Die erste Hälfte des Buches war leider sehr langweilig und die Handlung wollte so gar nicht voran kommen. Die Story schleppt sich nur so dahin und bis zur Mitte, war ich wirklich fast schon genervt.

- Hauptperson Kitty war eine Figur, die nicht zu mir durchdringen konnte und für die ich keinerlei Sympathie empfand. Zum ersten Mal konnte ich mit einigen Charakteren von Ahern nichts anfangen.

- Vieles wird nur oberflächlich angerissen und es bleibt einem das Gefühl, nicht wirklich zufrieden gestellt worden zu sein. Gerade wo man hätte mehr wissen wollen, überlässt Ahern den Leser im Unklaren.

- Die Verbindung und die Bedeutung der Hundert Namen war mir ehrlich gesagt sofort klar, als Kitty die angestrichenen Namen im Telefonbuch fand. Die Idee ist nett, aber wirklich toll umgesetzt ist sie nicht, der Sinn des Ganzen zu eindeutig. Leider konnte sie mich nicht überraschen.

- Obwohl die zweite Hälfte des Buches deutlich besser wird, ertrinkt sie im Kitsch. Irgendwann fragte ich mich ob ich "Nur-die-Liebe-zählt" in Buchform vor mir habe. Ich habe nichts gegen ein glückliches Ende, doch das war mir definitv zu viel Kitsch. Jeder Topf findet seinen Deckel (Ambrose und Eugene, Archie und Regina, Eva und George, Molly und Edward,... hallooo??) und alles wendet sich ach-wie-praktisch zum Guten. Jedes Problem schien sich in Luft aufzulösen und bei dem einzigen Paar wo es mich interessiert hätte wie es weitergeht, lässt Ahern uns im Unwissen. Fies Ahern. Fies!

- Kitty's Liebesglück ließ mich völlig kalt. Auch hier erschien alles viel zu einfach.

- Haaach alles ist ja so toll, alles wendet sich zum Guten, Einhörner tanzen auf Regenbögen und lachende Elfen verteilen Blütenblätter in Herzform, Ahern die neue Pilcher... tut mir leid, aber das war einfach nur zum Augenrollen. Natürlich ist es schön, dass es den Figuren gut ergeht. Bertie und Co sind nett zu lesen, doch dieses ganze geballte Glück am Ende war mir too much.

Positiv: Archie, dessen Erzählung über den Glauben mich sehr berührt hat und Mary-Rose, der Frau die fast jede Woche einen Antrag erhält. Jeden Antrag von Sam habe ich geliebt.

Erste Hälfte: Zwei Sterne
Zweite Hälfte: Drei Sterne
Insgesamt: 2,5 = Drei Sterne

"Ich meine damit, dass man sich allen Aspekten einer Geschichte mit Verständnis nähert und den Lesern zeigt, dass hinter den Worten auch immer ein Gefühl steht."