Rezension

Online - Nicht-Online, das ist hier die Frage

Die Rebellion der Maddie Freeman - Katie Kacvinsky

Die Rebellion der Maddie Freeman
von Katie Kacvinsky

Bewertet mit 3 Sternen

Eine Stadt in den USA, wenige Jahre in der Zukunft:

Alles geschieht nur noch viertuell. Man sitzt in seinem Zimmer, vor einem Bildschirm und besucht die Digital-School. Man chatten mit Freunden, man geht auf einen virtuellen Spaziergang. Sogar Tanzveranstaltungen und Tanzpartner sind rein virtuell. Auch Maddie wächst so auf. Aber plötzlich lernt sie jemanden kennen, der nicht 'online' geht. Er zieht den Stecker, geht raus auf die Straße, fährt ein richtiges Auto und ist auch noch bildhübsch.

Maddie verliebt sich. Aber in was? In den Mensch oder in das 'nicht-online' Gefühl? Und dann, dann muss sie sich entscheiden. EIn Leben in völliger Sicherheit, oder ein Kampf gegen das System?

Es hört sich spannend an, als ich den Klappentext lese und dem Mädchen Maddie in die Augen blicke. Es beginnt auch nachvollziehbar, bis es Daten gibt, die ich nachvollziehen kann. 2060? Meiner Rechnung nach, lebe ich 2060 auch noch, außer ich werde schwerkrank. Demnach würde ich das digitale Zeitalter erleben, ein Zeitalter ohne Autos, ohne reale Freunde. Und dann beginnt man sich zu fragen: Ist das alles nachvollziehbar, ergeben die Dinge einen Sinn?

Leider oft nicht. Ich weiß nicht, ob niemand mal inhaltlich lektoriert hat, denn es ist ärgerlich. Auf der einen Seite gibt es in diesem Buch nur schwarz und weiß, die guten und die Bösen, aber plötzlich tauchen auch Lücken auf, die ungefüllt bleiben. Schlupflöcher, die die Protagonisten nicht sehen, die sie nicht erfragen. Aber ich sitze hier und denke: Warum gehen sie nicht einfach dort hin? Warum wurden gewisse Menschen nicht entdeckt?

Ich will nicht an der Grundidee herumhacken und ich will auch nicht den Schreibstil schlecht machen, denn der ist recht gut. Aber es lässt einen leer zurück, weil wichtige Dinge fehlen, weil einige Dinge nur spärlich beschrieben wurden. Und am Ende steht man vor einem nicht vollkommenen Ende und das mit einer Figur, die sich immer noch nicht richtig entschieden hat.

Zu dem stelle ich mir eine Rebellion radikaler vor und ich dachte auch, man würde es merken, wenn eine Person rebelliert. Aber anstatt zu rebellieren, hält sie Händchen und denkt an Blümchen und Bienchen.

Noch ein Minuspunkt sind die oft fehlenden Buchstaben und Absätze, die plötzlich auftauchen, obwohl so an den Stellen nichts zu suchen haben.

Alles in allem vergebe ich 2- 3 Sterne , da die Idee gut ist, die Umsetzung etwas mangelhaft ist und das Wort Rebellion noch einmal überdacht werden sollte.