Rezension

Operation Achilles

Sojus - Martin von Arndt

Sojus
von Martin von Arndt

Der ehemalige Kommissar Andreas Eckart wird in einer Heilklinik mit Hilfe von Psychopharmaka unter Kontrolle gehalten. Seinen ehemaligen Mitstreitern gelingt es mit viel Mut und List Eckart zu befreien. Er soll ihnen helfen, ein Dossier eines ungarischen Geheim-Polizisten zu ergattern, welches die Identität einiger Doppel- und KGB-Agenten enthält. Eckart sträubt sich zunächst einen solchen Auftrag zu unterstützen, kann aber letztendlich überzeugt werden, da sein verschollener Sohn eine tragende Rolle in den revolutionären Bewegungen des Landes innehat. Wird es ihm gelingen, seinem Sohn gegenüberzutreten?
"Sojus" ist bereits der dritte Band um den engagierten und pflicht-bewussten Polizisten Andreas Eckert. Schon die ersten beiden Teile konnten mir mit einer spannenden Inszenierung gut recherchierte historische Hintergründe lebendig vor Augen führen. In seinem neuen Politthriller setzt sich der Autor Martin von Arndt mit den Aufständen in der ungarischen Bevölkerung von 1956 auseinander. Ein, wie er im Anhang erläutert, auch für seine Familie wichtiges Ereignis, welches ihm am Herzen lag. Mir persönlich waren die historischen Hintergründe nahezu unbekannt, was das Buch für mich zusätzlich interessant machte. Martin von Arndt erzählt die Vater-Sohn-Geschichte in einem bildreichen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die damalige Zeit entführte. Der Spannungsbogen wird mit der Befreiungsaktion direkt zu Beginn   des Buches gut aufgebaut und mit den Geschehnissen um die Revolutionäre auf einem guten Niveau gehalten. Gerade die spezielle familiäre Situation des Hauptprotagonisten Andreas Eckart in Verbindung zum Anführer der Gegenbewegung verleiht dem Buch einen speziellen Charme. Abgesehen von einigen kleineren Längen konnte mich das Buch gut unterhalten.
Aus meiner Sicht veröffentlicht Martin von Arndt mit "Sojus" eine gute Fortsetzung der Reihe um Andreas Eckert. Auch in diesem Band gelingt es ihm die gut recherchierten historischen Fakten einer bisher selten thematisierten Begebenheit in eine spannende Geschichte einzubetten. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.