Rezension

Opfer und Täter

Hexenangelegenheiten -

Hexenangelegenheiten
von Mara Schmiedinghoff

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Der berüchtigtste Vampir Deutschlands ist aus dem Gefängnis ausge­brochen! Bei dieser Nach­richt weiß Ober­hexe Sandra gleich, dass Ärger ins Haus steht. Denn sie ist für die Stadt ver­ant­wort­lich, in die der Vampir nun zurück­kehrt. Kein Wunder also, dass der Hexen­rat Sandra damit beauf­tragt, den Flüch­tigen wieder einzu­fangen. Doch die einzige, die ihr dabei helfen könnte, ist dessen Ehe­frau Kath­leen. Und die hat sich mit dem gesam­ten Ver­mögen des Vampirs aus dem Staub gemacht. Als würde das alles Sandras Leben nicht schon genug durch­einander bringen, taucht auch noch ein magi­sches Arm­band auf, über das nur zwei Dinge bekannt sind: Auf ihm liegt ein uralter Fluch. Und es hat sich als Trägerin eine ahnungs­lose Sechs­jährige ausge­sucht.

 

Rezension:

Eigentlich führt Sandra ein ganz normales Leben als Buch­händlerin. Dass sie neben­bei auch die Ober­hexe ihrer Stadt ist, ver­ursacht normaler­weise nur wenig Auf­wand. Doch dann wird es chao­tisch. Nicht nur, dass ein bru­taler Vampir aus dem Gefäng­nis aus­brechen konnte und wahr­schein­lich auf dem Weg in ihre Stadt ist, muss sie auch noch einen jungen Hexer drin­gend in seinen Fähig­keiten unter­weisen und ein kleines Mädchen vor einem magi­schen Arm­reif beschützen. Zu all dem meldet sich ihre Aus­hilfe im Laden auch noch krank.

Mit „Hexenangelegenheiten“ legt Mara Schmiedinghoff einen interes­santen Urban-Fantasy-Krimi vor. Auf­fallend an der in Deutsch­land ange­siedelten Geschichte ist die Magie-Defini­tion, die in einigem von gewohnten Kon­struk­ten abweicht. Jede Hexe hat hier spezielle Fähig­keiten. Auch Vampire und Wer­wölfe sind nur Hexen mit spezieller Aus­prägung. So können Vampire etwa keine eigene Magie auf­bauen und saugen sie deshalb anderen ab. Das Blut ist dabei nur eine Art Magie-Leiter, wird vom Vampir aber gar nicht aufge­nommen. Das unter­scheidet sich deutlich von allen anderen Vampir-Defini­tionen, die mir jemals in Buch oder Film begeg­net sind.

Dass sich viele anfängliche Vermutungen im Laufe der Hand­lung als völlig falsch heraus­stellen, gehört natür­lich schon fast zu den Selbst­ver­ständ­lich­keiten der­artiger Plots. Dass eine Urban-Fantasy-Geschichte aus der Sicht einer in die magische Parallel­welt Einge­weihten erzählt wird, kann man dagegen durch­aus als atypisch bezeich­nen. Meist bekommt man es ja eher mit Unein­ge­weihten zu tun, die zusam­men mit dem Leser in die geheime Welt einge­führt werden. Die Autorin über­lässt ihrer ober­hexi­schen Prota­gonistin auch gleich das Wort, ihre Erleb­nisse in der Ich-Form zu erzählen. Sowohl Stil als auch Hand­lungs­aufbau können dabei über­zeugen, sodass man nur hoffen kann, Sandra & Co. in neuen Aben­teuern wieder­zutreffen.

 

Fazit:

Dieser in Deutschland verortete Urban-Fantasy-Krimi kann mit einigen im Genre neuen oder zumin­dest unge­wohnten Ele­menten punkten.

 

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