Rezension

Ordentlicher Erotik-Roman mit tollem Setting, aber oberflächlichen Figuren...

True North - Wo auch immer du bist - Sarina Bowen

True North - Wo auch immer du bist
von Sarina Bowen

An dieses Buch bin ich ohne jegliche Erwartungshaltung herangegangen. Ich hatte keine Ahnung, wo mich diese Reise hinführen würde. Im Vorfeld habe ich mich doch über das Buch informiert, so ist mir aber nur im Gedächtnis hängen geblieben, dass es von den meisten Menschen recht gut bewertet wurde. Ob ich mit diesem generellen Bewertungsdurchschnitt übereinstimme oder ob es in meiner Wertung Abweichungen vom Mittelwert gibt, das erfahrt ihr jetzt in der folgenden Rezension.  

 

 

Zu Beginn hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, mich in dem Buch und seinen Protagonisten zurechtzufinden. Ich konnte die Figuren nicht einschätzen und so benötigte es einige Zeit, mir diese näherzubringen, sodass ich sie nachvollziehen bzw. mich mit ihnen anfreunden konnte. Meiner Meinung nach sind die Motivationen der Personen viel zu einfach gestrickt, es düngt ihnen beiden stets nur nach lustvollem Geschlechtsverkehr und Erfolg im Beruf. Nie hatte man wirklich das Gefühl, in die Figuren „hineinschlüpfen“ zu können, was ich etwas schade fand.

 

Das Setting, in welchem sich beinahe die komplette Handlung abspielt, fand ich passend und die Umstände, die mit dieser Umgebung einhergehen, wurden verständlich und glaubwürdig erläutert. Auch wenn ich mit den Figuren teilweise nicht zurechtgekommen bin, so fühlte ich mich in diesem Terrain wohl und konnte mich v.a. mit den Nebenfiguren anfreunden, die fast spannender kennenzulernen waren als die tatsächlichen Hauptfiguren.

 

Die Handlung ist, um es kurz und schmerzlos zu sagen, von vornherein sehr vorhersehbar. Dennoch muss man dem Roman zugutehalten, dass er nicht versucht, mehr zu sein, als ein kurzweiliger Erotik-Liebes-Roman. Und das Ziel, den Leser zu unterhalten, erreicht das Buch in ordentlichem Ausmaße.

 

Wenn ich dieses Buch zu beschreiben habe, dann verstärkt sich der Eindruck, dass das Buch in all seinen Facetten ordentlich besteht, aber nirgendswo besonders hervorsticht. So lässt sich das auch auf den gesamten ersten Band dieser (bis jetzt) dreiteiligen Reihe übertragen. Er unterhält, beinhaltet aber nichts Spezielles, was ihn von anderen Geschichten unterscheidet.

 

Dennoch möchte ich herausstellen, dass der vorliegende Roman schon einige Stärken aufzuweisen hat, die ihm einige Sympathiepunkte bescheren. Zum Beispiel die besondere Umgebung, in welcher sich das Geschehen abspielt, konnte mich vollends überzeugen.

 

Es finden sich nicht viele Punkte, die sich zu diesem Buch nennen lassen. Ich glaube, die Zielgruppe für eine solche Reihe ist klar, und für diese spreche ich auch eine Leseempfehlung aus, für alle anderen kommt hier der Ratschlag, eher die Finger davon zu lassen.

 

 

Der erste Band der Vermont-Reihe, „True North – Wo auch immer du bist“, ist ein akzeptabler Auftakt, der allen Erotik-Fans unter euch Spaß machen konnte, für solche, die eine tiefgründige und berührende Geschichte erwarten, wird dieses Buch jedoch durch seine stumpfen Charaktere mit zu eindimensionalen Motivationen eine Enttäuschung sein.