Rezension

Ordentlicher Krimi, aber mir fehlte das besondere Flair der Kommissar-Tischler-Reihe

Salute - Der letzte Espresso -

Salute - Der letzte Espresso
von Friedrich Kalpenstein

Bewertet mit 4 Sternen

»Wunderbar, wenn einen die Polizei daran hindert, Polizeiarbeit zu machen.«

Paul Zeitler, im früheren Leben Kriminalhauptkommissar aus München, hat nach einer Suspendierung plus Scheidung alle Brücken hinter sich abgerissen und führt nun am Gardasee ein kleines Café. Die neue Tätigkeit macht ihn sehr glücklich und angesichts zahlreicher netter Nachbarn trauert er seinem alten Leben nicht hinterher.

 

Als er jedoch im Waschraum seines Cafés einen Toten vorfindet, wendet sich das Blatt. Sein Gast wurde offensichtlich ermordet und der ermittelnde Commissario Lanza sieht in dem deutschen Auswanderer, der nicht einmal italienisch spricht, einen möglichen Täter. Als auch noch in der örtlichen Presse reißerisch über den Mord an einem Cafébesucher berichtet wird, muss Zeitler selbst aktiv werden, um sich zu entlasten und schnell weiteren Schaden von seinem Café abzuwenden.

 

Leicht wird ihm die Ermittlung allerdings nicht gemacht, vom Sprachproblem mal ganz abgesehen. Irgendetwas geht in Zeitlers Umfeld vor, über das niemand sprechen will…

 

Als großer Fan der Kommissar-Tischler-Reihe war ich auf den ersten Fall für Zeitler & Lanza gespannt. Den Stil empfand ich auch hier als locker, angenehm und flott zu lesen, die Atmosphäre macht Lust auf einen Urlaub am Gardasee und der Fall entwickelt sich interessant und spannend. Der Ex-Ermittler und der Commissario arbeiten anfangs eher gegeneinander, beide sind eigenwillige Charaktere mit viel Erfahrung, das sollte für Konfliktpotential sorgen.

 

Was mir ein wenig fehlte, und womit ich eigentlich gerechnet hatte, war der Unterhaltungswert. Natürlich habe ich nicht erneut mit einer liebenswerten Dackeldame gerechnet, aber ein paar witzige Dialoge und Situationen hätte ich schon gut gefunden. So bleibt unterm Strich für mich ein ordentlicher Krimi, den ich zwar gern gelesen habe, bei dem ich die Reihe aber nicht zwingend weiterverfolgen muss.   

 

Fazit: Ordentlicher Krimi, aber mir fehlte das besondere Flair der Kommissar-Tischler-Reihe.