Rezension

orientalisches Märchen

Zorn und Morgenröte - Renée Ahdieh

Zorn und Morgenröte
von Renee Ahdieh

Meine Meinung:

“Ein orientalische Märchen, dass mir den Atem geraubt hat und auch mein Herz.”

Gleich vorweg: ich kannte die Geschichte 1000 und eine Nacht nicht bevor ich das Buch gelesen habe. Ich wusste ungefähr worum es geht, also ich kannte sozusagen den “Klappentext” von der Originalgeschichte. Deswegen bin ich ziemlich lange im Dunklen getappt, was nun das Geheimnis des Kalifens sein könnte. Die Auflösung war mir zwar ein wenig zu einfach, aber es war nachvollziehbar so halbwegs.

Ich hatte anfangs ein paar Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzukommen und diese vielen Begriffe, die ich nicht kannte, gingen mir auf die Nerven und haben mich ein wenig gehemmt in meinen Lesefluss. Ich habe um die 50 Seiten gebraucht, bis ich gesehen habe, dass es hinten einen Glossar gibt. Aber auch nur zufällig, da ich nachschauen wollte, wie viele Seiten das Buch hat. Deswegen bin ich nicht ganz sicher, ob das Buch was für die normalen Jugendbuchleser sein könnte. Das Buch fordert zu anfangs eine hohe Konzentration und auch muss man die neuen Vokabeln lernen. Wenn ich ein High Fantasy Buch mal lese, dann rechne ich damit das es schwierig wird, aber ich hatte hier einen leichteren Schreibstil erwartet um ehrlich zu sein und war ein wenig überfordert zu anfangs.

Nichts desto trotz nach einer kurzen Eingewöhnungsphase (um die 50 Seiten) konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und die Seiten sind so dahin geflogen! Das passiert mir wirklich selten, dass ich mich so fallen lassen kann in einem Buch und ich mich nicht auf die Seitenzahlen konzentriere. Ich habe da einen komischen Tick, dass ich mich auf die Seitenzahlen fokussiere.

Ich liebe Sharzad und ihre Art. Die Dialoge zwischen ihr und ihrer Magd Despina waren so genial. Sie geht eher grob und hart mit ihren Mitmenschen um und doch mag man sie. Die Gespräche zwischen ihr und den Kalifen waren natürlich auch wahnsinnig toll und die Aussagen waren sehr poetisch. Es war einfach immer irgendwie eine Zweideutigkeit da und die Geschichten, die sie den Kalifen erzählten waren auch immer so passend und wunderschön. Renee Ahdieh kann einfach schreiben und ich habe jede einzelne Zeile geliebt. Das Buch war durchwegs spannend und diese Art wie sie die Geschichte erzählt, war magisch.

Die Thematik in dem Buch ist irgendwie auch momentan sehr aktuell, wie die Männer mit ihren Frauen umgehen und wenn man da ein wenig zwischen den Zeilen liest, merkt man, dass die orientalische Kultur ein wenig anders ist und ein weniger grober. Keine Ahnung, ob das Buch überhaupt gedacht war, um sich da noch mehr Gedanken zu machen. Stellenweise war ich jedoch wirklich schockiert vom Umgang mit den Frauen und es hat mich zum Nachdenken gebracht.

Mein Fazit:

Ich liebe diese Nacherzählung von 1000 und eine Nacht. Der Schreibstil und die Charaktere haben es so besonders gemacht. Man hat sich richtig in ein orientalisches Märchen rein versetzt gefühlt. Manche der Szenen haben mir den Atem geraubt und ich habe mich einfach langsam, aber doch, verliebt in diese Geschichte. Allein schon wegen der Atmosphäre sollte man dieses Buch lesen. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Empfehlung, da dieses Buch so anders ist. Es ist zwar ein Jugendbuch, aber es ist sehr speziell und besonders. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass ich mich 50 Seiten durchkämpfen musste um sich an diesen wunderbaren Schreibstil zu gewöhnen, aber danach war ich einfach nur verzaubert. Dieses Buch bekommt daher 5 von 5 Herzen! :)

Und ich freue mich natürlich auf den 2 Band, wobei ich denke, dass der eigentlich gar nicht nötig gewesen werde, wenn die Autorin uns ein paar Infos mehr gegeben hätte und das Ende ein wenig anders gestaltet hätte. Ich bin aber trotzdem gespannt, wie es für Sharzad weiter geht.