Rezension

Osmans Nachgeschichten

1001 Nachtschichten - Osman Engin

1001 Nachtschichten
von Osman Engin

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Tolles Leben habe ich: gestern Knast- morgen Hatz IV!! das sind Osmans erste Gedanken. Vor fünf Tagen wurde er von der Polizei wegen dringendem Mordverdacht festgenommen, durfte gestern erst wieder nach hause und heute bekommt er von Meister Viehtreiber seine Kündigung! denn es ist Juni-und im Juni werden immer die aus Halle 4 entlassen; man nennt es auch Frühjahrsputz!! Doch das kann und will Osman nicht so einfach hinnehmen- und so beginnt er dem Chef seine Mordstory zu erzählen-natürlich nie ohne Auflösung, damit er am nächsten tag wieder kommen darf; er muss schließlich nur den Juni überstehen....
Osman möchte eigentlich nur mit Frau Eminanim kurz übers Wochenende nach Frankfurt, hat dann nachts ne Autopanne und beschließt beim Kumpel in Schwerte zu übernachten; da angekommen finden die beiden in der wohnung die Leiche von Inge und schon nimmt das Wochenende (und die darauf folgenden Wochen)einen sehr skurrilen verlauf...

Meine Meinung:
Ein herrliches Buch, was habe ich gelacht. ich hab Osman und seine Familie schnell ins Herz geschlossen; Man sollte es auch alles nicht so ernst nehmen, wer Ironie nicht gut abkann, dann lasst es lieber. Osman ist nicht wirklich ein typischer Türke- das behauptet er zumindest selber von sich. Da freut er sich schon mal das die Müllltonne seinen Namen trägt, statt dem seiner lieben Frau. Er bekommt nie post, weil ihn soweiso keiner kennt und laut seiner Frau Eminanim ist er ein Zombie und denkt ein Brauser ist ein Kerl der gerne duscht. 
Leichenschändung, Tatortverunreinigung, Geldwäsche und türkische Frikadellen sind nur einige der kuriosen Zwischenfälle auf dem weg zur Lösung des Mordes.  Und ob Osman seinem Chef bei Laune halten konnte und dadurch den Job in Halle 4 behalten hat, verrat ich natürlich nicht.
Es wird sich nur so über sämtliche Vorurteile der Deutschen, Türken und deren Verhalten, Sitten und Gebräuche lustig gemacht; hierbei hatte ich aber nie das Gefühl das es jetzt zu niveaulos ist. Es wird halt alles zum teil sehr auf die spitze getrieben. wie z.B. die Schreibweise der englischen Wörter.
"1001 Nachtschichten" ist flott geschrieben, mit witzigen Dialogen und einem garantierten Lacher in jeder grotesken Geschichte- Irrsinnig komisch und voller Selbstironie.