Rezension

Ottos Panzerreiter

Die fremde Königin
von Rebecca Gablé

Bewertet mit 5 Sternen

Die italienische Königin Adelheid befindet sich in Gefangenschaft. Berengar von Ivrea hat ihren Mann ermordet, Adelheid und ihre Tochter gefangen genommen und will nun, dass Adelheid seinen Sohn heiratet. Aber Panzerreiter Gaidemar soll Adelheid befreien. Es gelingt ihm. Gaidemar verliebt sich in die starke Frau. Doch Adelheid heiratet König Otto.

Nach "Das Haupt der Welt" ist diese Buch der zweite Band  des Historienepos um Otto den Großen.

Das Buch lässt sich wieder leicht und sehr angenehm lesen. Die Geschichte ist unterhaltsam und spannend zugleich.

Im Focus steht dieses Mal Gaidemar. Er ist ein Bastard, der weder Vater noch Mutter kennt, doch sein Aussehen lässt erkennen, wo er herkommt. Er wird ein Vertrauter Adelheids, denn die Flucht zu Otto hat die beiden zusammengeschweißt. Damit schafft er sich nicht nur Freunde. Doch Gaidemar ist mit Leib und Seele Panzerreiter, loyal und mutig. Mit den Ränken und Intrigen im Umfeld von Otto kann er nichts anfangen. Er schützt die Königin und zieht mit dem König in den Krieg. Er ist der Held in dieser Geschichte und man muss ihn einfach mögen, auch wenn er manchmal dunkle Seiten zeigt.

Adelheid ist eine starke Frau, die genau weiß, was sie will. Sie ist Otto eine gute Partnerin und eine intelligente Beraterin, aber sie liebt auch die Macht und zieht manchmal ihre eigenen Fäden. Otto ist ein umsichtiger und frommer König. Er hält sich den Rücken frei, indem er Verwandte strategisch positioniert. Aber wenn es um seinen Bruder Henning geht, ist er ziemlich blind und verletzt damit Liudolf, seinen Sohn aus erster Ehe.

Viele Personen aus dem ersten Band tauchen wieder auf und eine ganze Reihe neuer Akteure kommen hinzu, viele sind historisch belegt, manchen sind fiktiv. Alle sind sehr gut und individuell ausgearbeitet. Gefallen hat mir neben Gaidemar besonders Wilhelm, Ottos unehelicher Sohn. Er ist klug, vorausschauend und staatsmännisch, aber er genießt auch  das Leben. Aber auch der hitzköpfige Liudolf war mir sympathisch. Er ist ehrgeizig und kämpft um die Anerkennung seines Vaters. Doch ganz besonders mochte ich den vorlauten Miro, Sklave und Gaidemars Bursche, dem das Schicksal auch einiges abverlangt.

Aber es gibt natürlich auch die unangenehmen Typen, die immer querschießen müssen und denen man nicht trauen kann, dazu gehört neben Henning und Berengar auch der fiese Immed, ein Ziehbruder von Gaidemar. Aber auch diese Personen sind wichtig für das Geschehen, denn ohne sie käme keine Spannung auf.

Ich wurde in eine spannende Zeit hineinversetzt und konnte mitfiebern. Dieser historische Roman hat mich sehr gut unterhalten. Ich kann ihn nur empfehlen.