Rezension

Packend

Böses Blut - Robert Galbraith

Böses Blut
von Robert Galbraith

Zum Inhalt:

Cormoran Strike bekommt es mit einem Fall zu tun, der 40 Jahre alt ist. Damals verschwand die Mutter seiner Klientin und er hat ein Jahr Zeit, dieses Verschwinden aufzuklären. Währenddessen läuft die Detektei, die er gemeinsam mit seiner Partnerin Robin betreibt, so gut, dass es eine Warteliste gibt. Einzig sein Verhältnis zu Robin bleibt kompliziert, denn beide fühlen sich zueinander hingezogen, befürchten jedoch, ihre Freundschaft über ein mögliches Verhältnis zu verlieren.

 

Mein Eindruck:

„Böses Blut“ ist bereits der fünfte Band um Cormoran Strike und seine Detektei und auch wenn es  - wegen der Entwicklung der Charaktere und ihrer Beziehung zueinander – geschickter wäre, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, ist dieser Krimi ein eigenständiges Buch mit abgeschlossener Geschichte.

Die Autorin hat schon mit ihrer Saga um einen jungen Zauberer bewiesen, dass sie erzählen kann, - auch die reale Welt mit erwachsenen Charakteren bespielt sie mit ihrer Kunst aus dem Effeff.  Und noch etwas gelingt ihr mühelos: Die Zeit der 70er Jahre im Rückblick lebendig werden zu lassen und den Bogen in die heutige Zeit zu spannen.  Trotz vieler Buchseiten wird die Geschichte nie langweilig, denn um den Cold Case herum läuft die Detektei mit anderen Fällen und auch das Privatleben der beiden Hauptpersonen entwickelt sich weiter. Dabei verleitet  insbesondere eine Sache durch eine gewisse Pikanterie zum schelmischen Grinsen nach Art von Monty Python: Während momentan viele Künstler ihre politische Korrektheit fast wie eine Monstranz vor sich her tragen, ist ausgerechnet die gerade arg zerzauste Rowling in der Lage, einen MeToo-Moment absolut glaubhaft, lebensecht und mit Verve einzubauen, ohne dass es belehrend und künstlich wirkt.

Die Aufklärung des Hauptfalls bietet wie gewohnt gute Detektivarbeit mit alten Bekannten und neuen Gesichtern. Den Täter könnte der gewiefte Leser überführen, sein Motiv ist dafür unüblich und  gefällt damit umso mehr.

„Böses Blut“ erhält damit eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

 

Mein Fazit:

Krimiunterhaltung auf ganz hohem Niveau