Rezension

packend bis zum Schluss

Bösland - Bernhard Aichner

Bösland
von Bernhard Aichner

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Ben hat seine Jugend in einer Psychiatrie verbracht und versucht heute sein Leben so normal wie möglich zu gestalten. Er soll 1987 eine Mitschülerin erschlagen haben. Nur kann er sich an nichts erinnern. Nun, nach dreißig Jahren, soll ihm seine Therapeutin helfen die Erinnerungen wiederzuerlangen. Dabei muss er auch Erinnerungen an sein Elternhaus aufarbeiten und das "Bösland" nimmt dort einen wesentlichen Platz ein. Was ist damals wirklich geschehen?

 

Wertung: "Bösland" ist der Ort des Geschehens und somit gut als Titel gewählt. Das Buch beginnt mit der Geschichte rund um das Jahr 1987. Dort ist so einiges passiert, was Ben geprägt hat und auch den dramatischen Verlauf seines weiteren Lebens vorauslenkte. Der Leser ist durch den Schreibstil sehr schnell im Geschehen und kann sich sehr leicht in den Protagonisten hineinversetzen. Die Ereignisse und auch die Ortschaften werden so beschrieben, dass der Leser sich mittendrin sieht.

Die Kapitelaufteilung ist interessant gewählt. So wechseln sich Dialog-Kapitel, in denen wirklich nur ein Gespräch wiedergegeben wird, mit einem Kapitel, in welchem Ben als Erzähler fungiert, ab. Die Dialoge schließen an das Erzählte an, so dass keine Lücken entstehen.

Die Spannung wird bereits von Beginn an erzeugt und ebbt nur selten ab. Im Verlaufe des Buches nimmt sie noch um einiges zu. Immer wenn der Leser denkt : "Also, schlimmer kann es nicht werden!" - bäng... Doch, es geht noch schlimmer. Aichner hat in diesem Werk sehr auf den psychologischen Aspekt gesetzt.

Die Gestaltung des Buches mag ich auch sehr. Die Kapitel sind teilweise sehr kurz und jedes hat seine Betitelung. Die wiederum wird farblich auf einer Extraseite in einer Schriftart präsentiert, die auch schon einiges zu dem Inhalt des Buches aussagt. Sie ist zackig, im Schreibschriftstil und in einem braunroten Farbton, gleich dem von Blut, abgedruckt. Als hätte Ben sie mit dem Blut  des getöteten Mädchens geschrieben.

Das Cover ist im Stil eines Filmbandes einer alten Filmrolle dargestellt. Auch das findet sich im Buch wieder. Somit auch prima gewählt.

Es gibt auch einen Exkurs nach Thailand, der sehr interessant gestaltet ist. Man erfährt etwas über die Schönheit der Natur dort und auch wie die Menschen dort so ticken. Aber keine Angst ..., es passt tatsächlich in die Story.

 

Fazit: Dies war mein erster Bernhard Aichner und ich bin mir sicher, dass ich noch einige von ihm lesen werde. Ich war sehr angetan von dem Buch und konnte es kaum aus der Hand legen. Dieses Buch hat Emotionen wie Wehmut, Zorn und Verzweifelung bei mir erzeugt. Und immer bestand die Hoffnung, dass alles doch noch in die richtigen Bahnen gelangt. Wer auf Psychologie und gute Thriller steht, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Kommentare

hobble kommentierte am 17. Oktober 2018 um 05:57

Was für mein Wunschregal