Rezension

Packend, faszinierend und mit ganz eigenem Humor – Ermittlungen in den 1980er Jahren

Die Krieger
von Martin Maurer

Bewertet mit 5 Sternen

Worum geht’s? Auf eine Diskothek in München wird ein Brandanschlag verübt. Die Ermittlungen führen den Nick Marzek von der Mordkommission 3 und die Putzfrau Graziella nach Italien. Dort finden sie heraus, dass hinter dem Brandanschlag noch viel mehr steckt, als zunächst vermutet. Der Fall hat politische Dimensionen mit Verbindungen hinein bis in die 1920er Jahre.

Meine Meinung:
„Die Krieger“ von Martin Maurer ist ein Kriminalroman, der auf der wahren Geschichte der Gruppe LUDWIG bzw. von Wolfgang Abel und Marco Furlan beruht. Auch die verübten Anschläge in München und in Italien entsprechen wahren Begebenheiten. Der Autor schafft es hierbei meisterhaft, Wahrheit und Fiktion zu verbinden und den Leser mit auf eine Reise durch München und Norditalien zu nehmen. Die Spannungskurve steigt stetig, der Autor hat aber auch einen ganz eigenen Humor, Dinge zu erzählen bzw. Protagonisten agieren zu lassen und Situationen darzustellen, die einen immer wieder schmunzeln lässt und die Spannung immer mal wieder ein bisschen auflockert - bis es am Ende dann zu einem richtig spannenden Showdown kommt.

Martin Maurer zieht den Leser in die Ermittlungen mit hinein und zeigt gleichzeitig das Leben Anfang der 1980er Jahre auf. Er beschreibt München, Verona, etc. so bildhaft, dass man meint, man steht dort. Nick, der etwas wortkarge Ermittler, ist einem gleich sympathisch. Pragmatisch, direkt aber dennoch auch bedacht und empathisch. Sein Kollege und Freund Aki hat ihn vor einigen Jahren aus einer schwierigen Situation in seinem Leben herausgeholt und von Berlin nach München gebracht. Und auch im Laufe der Ermittlungen setzt er sich immer wieder für Nick ein, steht hinter ihm und hält ihm den Rücken frei – ein Freund, auf den Verlass ist. Auch die Mordkommission 3 scheint ein lustiger Haufen zu sein. Mit einem Loch im Boden zu der darunterliegenden Dönerbude führt und aufgrund dessen es im Buch immer wieder zu lustigen Situationen kommt.

Besonders gut gefallen hat mir die Putzfrau Gabriella, die als Übersetzerin mit Nick gemeinsam nach Italien geht. Sie ist ein ganz eigener Charakter. Quirlig, lebensfroh und mit einer manchmal etwas eigenen Sicht auf die Dinge – ein herzlicher und emotionaler, manchmal etwas bunter Mensch, den man einfach ins Herz schließen muss! Ohne sie würde der Geschichte ein wichtiger Teil fehlen.

Fazit:
„Die Krieger“ von Martin Maurer basiert auf der wahren Geschichte von Wolfgang Abel und Marco Furlan, die für eine Mordserie bin in die 1980er hinein verantwortlich waren. Der Autor setzt diese wahren Begebenheiten perfekt mit fiktiven Personen und Situationen in Verbindung und schafft dadurch einen Kriminalroman, der einen packt und in das München und Italien der 1980er Jahre mit hineinzieht. Man begleitet den Ermittler Nick und die Putzfrau Gabriella bei ihren Nachforschungen, rätselt und bangt mit ihnen mit und ist von Anfang bis Ende gefesselt!

Ein „altes“ Thema, das aber derzeit wieder hochaktuell ist und welches von Marin Maurer perfekt umgesetzt wurde. Plus: Das Ende lässt darauf hoffen, dass es mindestens einen Fortsetzungsroman geben wird – mich würde das sehr freuen, denn ich möchte unbedingt mehr von Nick, Gabriella und der Mordkommission 3 lesen!!! Für alle, die Spannung suchen, Politthriller und Kriminalromane mögen ist dies das perfekte Buch! Eine ganz klare Leseempfehlung von mir.