Rezension

Packend vom Anfang bis zum Schluss! Ich möchte sofort die Fortsetzung haben!

Love is War - Verlangen - R. K. Lilley

Love is War - Verlangen
von R. K. Lilley

Inhalt:
Es ist Liebe. Es ist Krieg.

Nie hätte Scarlett sich ausgemalt, dass sie einmal als Stewardess enden und Drinks servieren würde. Und dann sass eines Tages auch noch 'ER' im Flieger, durchborhte sie mit seinem heissen Blick und bestellte einen Gin Tonic. Es war Jahre her, seit sie ihn gesehen, seit er sie geleibt hatte. Dante wollte sie. Wieder. Und sie ihn. Sie würde mitspielen....
Aber dieses Mal würde sie 'Ihn' brechen.
Denn letzten Endes ist Liebe Krieg.
Quelle: Verlag

Klappentext: Ich summte 'Seven Nation Army' vor mich hin. Meinen Schlachtgesang. Denn dies hier war Krieg. Ich zögerte ein wenig, als ich ihn sah, erholte mich aber von einem Schritt zum Nächsten davon. Er sah down aus, sein Blick war nicht auf mich gerichtet - Gott sei Dank, dann hatte er mein Zögern wenigstens nicht bemerkt.
Sein Aussehen hatte mich schon immer fix und fertig gemacht. Ich war ein oberflächliches Ding mit einer Schwäche für das Seichte. Selbst jetzt, nach allem, was wir uns gegenseitig angetan hatten, führte mich sein schönes Gesicht. Er sah genau so aus, wie ich ihn in Erinnerung hatte.
Jeder Zentimeter von ihm schlug einem auf den Magen, riss einem das Herz heraus.
Quelle: Verlag

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Erster Eindruck: Ich weiß nicht, warum es mich immer wieder zu diesen Geschichten hinzieht. Im ersten Moment klingt es nach einer typischen "Liebesgeschichte", die sich vermutlich nicht von den anderen akapselt. Auch die äußere Erscheinung wirkt nicht vielversprechend.
Warum hat es mich also zu diesem Buch hingezogen? Weil ich selten bis nie etwas über eine "zerbrochene Beziehung" gelesen habe und weil ich weiß, dass wir Frauen oft emotionaler sein können - besonders nachdem eine Beziehung zu Bruch ging. Womöglich spielen Eifersuchtstiraden nach der Beziehung ebenfalls noch eine Rolle. Allerdings möchte ich nicht abschweifen, sodnern verständlich machen, warum ich mich für dieses Buch entschieden habe.
Auch wenn mich das äußere Erscheinungsbild nicht begeistert und ich es etwas übertrieben finde, Liebe als Krieg zu bezeichnen und den Ex nach der Beziehung unbedingt brechen zu wollen - war ich neugierig darauf, was es war, dass die Protagonistin dazu führt und vor allem WIE sie es schaffen will.

 

Zum Buch

Erste Zeile: Er war hier. Er war verdammt nochmal hier.

Sieht man von einigen Tippfehlern ab, taucht der Leser in die Rolle der Protagonistin ein. Scarlett, die als Stewardess arbeitet, begegnet nach Jahren Dante wieder und zeigt ein Verhalten, welches vermutlich verständlich ist.

Die Geschichte lebt von Zeitsprüngen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, sowie von den Protagonisten. Und damit ich NUR von den Protagonisten. Natürlich tauchen auch Nebencharaktere auf, allerdings schienen sie keine all zu große Bedeutung zu haben.

Auch wenn ich das ganze hin und her von Charakteren, Zeitsprüngen, Emotionen und Konversationen anstrengend fand, war es deooch interessant. Ja, es ist widersprüchlich aber so, wie die Autorin es verpackt hat, gleicht das Lesen einer Sucht. All die genannten Punkten fügen sich viel zu sehr, zu einem gesamten Paket zusammen, sodass ich gar nicht weiß, wie weit ich in meiner Rezension gehen und wie viel ich euch verraten kann, um euch das Buch schmackhaft zu machen.
Ich schätze, dass ich nicht zu viel verrate, wenn man sowohl ein gutes Bild von der Protagonistin Scarlett als auch dem mysteriösen Dante bekommt, der sich eines Tages in 'ihrem Bereich' aufhält. Vieles setzt sich zu einem Kapitel zusammen, sodass die Beweggründe Scarletts zwar verstanden werden können aber nicht unbedingt nachvollziehbar sein müssen, denn ich bin mir sicher, dass die Meinungen sehr weit auseinander gehen werden.

Vom Inhalt her ist es zum Teil nichts neues, für mich war es jedoch etwas neues, zu lesen, wie sich etwas altes zusammensetzt. Bisher hatte man es stets in einer anderen Reihenfolge gelesen, so war diese eine angenehme Abwechlsung.

Charaktere:

Ehrlich gesagt hat es lange geaudert, bis ich mich an die Protagonistin Scarlett gewöhnt hatte. Je mehr ich von Scarlett erfuhr, desto schwieriger wurde es für  mich. Vor allem bei ihrem Verhalten: Schritt vor - abstoßen - Schritt vor - abstoßen - konnte ich nicht durchblicken. Dies wurde mit der Zeit eintönig, vorhersehbar und zerstörte auch ein wenig das Bild des Protagonisten, den man früher oder später nicht mehr für voll nehmen würde.
Ich verstand ihr Vorhaben, ihre Gedanken - fühlte mich ihr zwar nicht nahe aber fand sie dennoch interessant und doch fragte ich mich, warum sie nicht endlich weiter nach vorne gehen würde? Warum drohte sie alles an, nur um dann doch auf dem gleichen Punkt stehen zu bleiben? Nach dem interessanten Anfang und nach der Einladung in ihre Gedankenwelt, hatte ich mir mehr erhofft. Womöglich mal wieder zu viel?
Ich muss gestehen, dass es erst die Zeitsprünge waren, die meine Sympathie für die heranwachsende Scarlett erweckten. Das ironische ist jedoch, dass ich die Sympathie nicht erklären kann. Nachdem ich das Buch beendet hatte, fühlte es sich nicht völlständig an, nicht nur wegen der Geschichte, sondern auch wegen Scarlett. Dies beziehe ich noch nicht mal auf ein gutes oder schlechtes Ende für sie, sondern darauf, dass ich mehr von ihrer Person erfahren möchte. Mehr, als nur diese zerstörerische Frau, die für mich nur aufgesetzt wirkt.

Dante hatte es mir schon schwerer gemacht. Ja, ich liebe den Namen - aber auch nur weil er auf meine Spiele zurückführt, die ich gerne spiele - aber das reichte natürlich nicht.
Ich glaube, wenn dem Leser die Protagonistin zu sympathisch is, hält man automatisch zu dieser. Ähnlich, wie vermutlich bei der besten Freundin. Egal, was der Ex-Freund deiner besten Freundin getan hat - er ist ein Idiot, den du nicht leiden kannst, weil er deine Freundin verletzt und verlassen hat.
Im Endeffekt fand ich seine Hartnäckigkeit interessant, sodass ich doch mehr über ihn erfahren möchte. Erstrecht nach dem Ende dieses Bandes - welches auf mich zwar einen manipulierten Eindruck machte und doch unter die Gürtellinie ging.
Ich fände es interessant, wenn der zweite Teil aus seiner Sicht beschrieben wird und man viel mehr von dem heutigen Dante erfährt. In den Dante, der in dem Buch beschrieben wurde, hätte ich mich garantiert verliebt. In ihm ist ein Beschützerinstinkt vertreten - ja, ich habe wirklich eine Schwäche dafür - war mir um einiges besser gefiel, als andere Informationen, die eher an einen Mr. Grey oder gar an einen Alexander erinnern. Stets der Reichtum, der in den Geschichten vertreten ist...geht es nicht ohne? Müssen Charaktere etwas zum prahlen haben? Obwohl ich zugeben muss, dass mich sein Reichtum wenig interessierte, eher jene Macht, der besaß und noch dazu das geheimnisvolle, dass um ihn zu schwirren schien.

Autor: 

» R.K. Lilley schreibt, seit sie denken kann. Um ihre Rechnung bezahlen zu können, hat sie unter anderem viele Jahre als Stewardess gearbeitet. Ihr war schon lange klar, dass sie eiens Tages darüber schrieben würde. Love is War ist ihre erste Serie bei Heyne. «
Quelle: Verlag
Die Autorin hat einen einfachen Schreibstil, während die Geschichte stets aus der Sicht der Protagonistin beschrieben ist. Die Emotionen und Gedanken werden gut und verständlich erfasst, während jene beim Leser unterschiedliche Reaktionen hervor rufen.
Sie schafft es Spannung an den Stellen zu erschaffen, bei denen man meinen könnte, dass sie zu erahnen sind. Womöglich geht sie an manchen Stellen zu sehr ins Detail aber mich würden auch andere Reihen von ihr interessieren. Der Schreibstil ist flüssig und die Ideen sind - ich möchte nicht übertreiben - so spannend, dass durchaus nach kurzer Zeit viele Kapitel verschlungen werden können.
Wenn ich an den Anfang zurück denke, finde ich es doch schade, wie sich so einiges plötzlich gezogen hatte. Zwar kommt man über jeweilige Szenen hinweg und kann die Seiten wieder verschlingen und doch finde ich es schade, dass es zu solch einem kurzen Holpern kommt. Dabei waren die Ansätze richtig gut!
Mit der Zeit hatte ich auch das Gefühl, dass das eigentliche Gefühl dahin schwindet, welches man am Anfang noch hatte. Und warum? Weil ich das Gefühl hatte, dass es wenig später eher darum geht, wer wen am schnellsten ins Bett bekommt. Ja, die Sexszenen sind gut beschrieben, passen zu New-Adult-Geschichten aber ich hätte mir gerne bessere Umsetzungen bei anderen Thematiken gewünscht.

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Fazit: Love is War hatte mich vom Anfang bis zum Ende fesseln können. Auch wenn der Schreibstil und die Sicht der Protagonistin eher negativ sind, kam bei mir ein gewisses Suchtgefühl auf, sodass ich es bedauernd fand, dass ich den zweiten Teil nicht sofort zur Hand hatte! Ich hoffe, dass die Autorn es nicht nur bei ihrer Love is War-Reihe belässt, da sie mich neugierig auf mehr gemacht hatte.
Auch wenn ich das Buch etwas frustrierend fand, kann ich nicht anders, als die volle Punktzahl zu vergeben. Hoffentlich habe ich es nicht zu gutmütig gemeint und werde nicht vom zweiten Band enttäuscht!