Rezension

Packende Fantasygeschichte um Prinzessin Amrita

Amrita. Am Ende beginnt der Anfang - Aditi Khorana

Amrita. Am Ende beginnt der Anfang
von Aditi Khorana

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch ist im Juli 2017 als gebundene Ausgabe im Dresser Verlag erschienen. Bisher habe ich noch nichts von der Autorin Aditi Khorana gelesen, die Leseprobe hat mich jedoch neugierig gemacht. In einer Buchhandlung fällt das Buch wegen seiner ungewöhnlichen und glänzenden Covergestaltung sofort auf und wirkt auf mich mystisch-orientalisch. Der Englische Titel, "The library of fates" passt meiner Meinung nach noch besser zu dem Buch als die deutsche Übersetzung.

Worum geht es?
Prinzessin Amrita, 16 Jahre alt, soll ihr Königreich Shalingar durch die Hochzeit mit dem Tyrannen Sikander, einem Jugendfreund ihres Vaters, König von Makedon und kaltblütigen Eroberer, retten. Die Prinzessin liebt jedoch einen anderen - und ist entsetzt darüber, wie das junge Orakel Thala ihr als Geschenk übergeben wird - gefesselt, vollgepumpt mit Drogen und der Anweisung zur Einzelhaft im Dunkeln. Da beschließt Amrita, die Flucht anzutreten - ein schwieriges Unterfangen.

Meine Meinung zum Buch
Ich habe mir ein orientalisches Fantasymärchen erwartet - und diese Erwartung wurde auch erfüllt. Da es sich bei Amrita um ein Jugendbuch handelt, ist die Sprache erwartungsgemäß leicht zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin.
Toll war für mich, dass ich sofort von Beginn weg mitten in der Handlung war und war im Amritas Zimmer und habe die Geschichte durch ihre Augen erlebt. Alle Personen im Buch und alle Orte waren für mich vorstellbar, obwohl ich von der real existierenden Gegend, in der das Buch handelt, wenig Vorstellung hatte.
Ich war mit Amrita in der Geschichte vom Land der Bäume, in Höhlen, im Tempel und in der Wüste - und habe zu jedem Zeitpunkt die fiktive Welt vor meinem inneren Auge sehen können und konnte daher nicht mit dem Lesen aufhören.
Für mich war die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite spannend, da die Handlung für mich zwei mal eine unerwartete Wendung genommen hat.
Beeindruckt hat mich auch, wie sehr mich dieses Buch emotional berührt hat und wie ich mit der Protagonistin mitgelitten habe.
Amrita als weibliche Heldin der Geschichte finde ich sehr passend, da sie sehr behütet aufgewachsen ist und Sehnsucht nach ihrer unbekannten Mutter verspürt. Und plötzlich liegt die Last ihres ganzen Landes und scheinbar der ganzen ihr bekannten Welt auf ihren Schultern - sowie auch das Leben und Wohlergehen ihrer Fruendin Thala. Dafür, dass sie sich noch nie in einer vergleichbaren Situation befunden hat, meistert Amrita meiner Meinung nach die Aufgaben sehr gut und macht im Laufe der Handlung eine starke Entwicklung durch, die auch zu ihr passt.
Mein Lieblingscharakter im Buch ist jedoch die Seherin Thala. Ich will mir ihr Schicksal gar nicht vorstellen und kann nachvollziehen, wie sehr sie sich über die Freiheit freut und welche Schwierigkeiten ihre Gabe für sie mit sich gebracht haben, aber auch die Hoffnung, die sie in ihre neue Freundin Amrita setzt.
Auch das Ende des Buches finde ich sehr gelungen und freue mich, dass die Geschichte in sich abgeschlossen ist.

Fazit: Packende Fantasygeschichte um Prinzessin Amrita