Rezension

Packende, sehr gelungene Romanbiographie einer außergewöhnlichen Frau

Madame Curie und die Kraft zu träumen - Susanna Leonard

Madame Curie und die Kraft zu träumen
von Susanna Leonard

Bewertet mit 5 Sternen

„Ich habe gelernt, dass der Weg des Fortschritts weder kurz noch unbeschwerlich ist“. (Marie Curie)

Ein einfaches, unbeschwerliches Leben hat Maria Sklodoswka, später bekannt als Marie Curie wahrlich nicht. Sie wird 1867 im von Russland unterdrückten Polen als Tochter eines Lehrerehepaars geboren. Während ihrer Schulzeit muss sie stets ihre polnische Identität verleugnen. Da in ihrer Heimat Frauen nicht studieren dürfen, zieht Marie 1891 nach Paris, wo sie an der Sorbonne überaus erfolgreich Mathematik und Physik studiert. Sie lernt dort ihren späteren Ehemann Pierre kennen. Gemeinsam beginnen sie mit ihren weltberühmten Forschungen zur Radioaktivität...

Susanna Leonards Romanbiographie lässt sich leicht, flüssig und sehr angenehm lesen. Die Autorin schildert entscheidende Lebensabschnitte der genialen Wissenschaftlerin. In Gesprächen z.B. mit einer ehemaligen Schülerin oder ihrer Tochter blickt Marie Curie im Roman auf wichtige Stationen ihrer Karriere und ihres Lebens zurück und erzählt von diesen besonderen Begebenheiten. Die Erzählweise, der Wechsel zwischen den Zeiten gestaltet das Ganze lebendig und abwechslungsreich. Ich war vom Erzählstil und der Handlung derart mitgerissen, dass ich das Buch in einem Rutsch verschlungen habe. 

Was für eine beeindruckende Biographie! Was für eine beeindruckende, starke Frau: In Polen aufgewachsen, Studentin in Paris, wo sie während ihrer Forschung zur Radioaktivität neue chemische Elemente entdeckt, befreundet mit Albert Einstein, gleich doppelte Nobelpreisträgerin. Eine hochbegabt, ehrgeizige, engagierte, willensstarke, einzigartige Frau bringt Susanna Leonard da ihren Lesern näher. Eine Frau, mit der man mitfühlen und die man nur bewundern muss. Maries erste Begegnung mit Pierre Curie macht ihr klar „Monsieur Curie ist einfach anders“. Anders genug, um der eine Mann an Maries Seite zu werden. Und wenn im Roman Maries Tochter Irène ausruft: „Schau her Mama, ich trete in deine Fußstapfen“ weiß sie noch gar nicht, wie recht sie damit hat, denn auch sie wird als erfolgreiche Forscherin eines Tages ebenfalls gemeinsam mit ihrem Mann den Nobelpreis erringen. Die Curies sind wirklich eine außergewöhnliche Familie, allen voran Marie, die mit ihren bahnbrechenden Forschungsergebnissen eindrucksvoll bewiesen hat, zu was Frauen auch in einer von Männern dominierten Welt in der Lage sind.

„Es geht darum aus dem Leben ein Traum und aus dem Traum eine Wirklichkeit zu machen“.
Marie Curie hat genau das geschafft. Dies beweist dieser hochinteressante, packende, sehr gelungene Schmöker, der den Lesern das beeindruckende Leben der Nobelpreisträgerin emotional und mitreißend schildert. Absolut empfehlenswert!