Rezension

Packender Auftakt der Trilogie

Der Strand: Vermisst -

Der Strand: Vermisst
von Karen Sander

Bewertet mit 4 Sternen

Die 19-jährige gehörlose Lilli Sternberg verschwindet spurlos. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und die Kryptologin Mascha Krieger vom LKA wollen sie finden. Das gestaltet sich schwieriger als erwartet... und ihnen läuft die Zeit weg.

Karen Sander arbeitete als Übersetzerin und unterrichtete an der Universität, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie hat über die britische Thriller-Autorin Val McDermid promoviert. Ihre Bücher wurden in verschiedene Sprachen übersetzt und haben eine Gesamtauflage von über einer halben Million Exemplaren. Mit ihrem Mann lebt sie sechs Monate im Jahr in ihrer Heimatstadt Düsseldorf. Die anderen sechs Monate reist sie durch die Welt und schreibt darüber in ihrem Blog. (Klappentext)

Wie dem Titel zu entnehmen, handelt es sich hier um den ersten Band einer Trilogie mit der Besonderheit, dass der Fall nicht gelöst wird. Um es vorweg zu nehmen: der Band endet mit einem Cliffhanger, denn Lilli wird nicht gefunden.

Karen Sander schreibt einen gut lesbaren und angenehmen Stil. Der Prolog hat scheinbar nichts mit dem Geschehen um Lilli Sternberg zu tun, vermutlich aber nur scheinbar. KHK Tom Engelhardt ist nach dem Tod seiner Frau an die Ostsee gezogen, um mit seiner 5-jährigen Tochter einen Neuanfang zu machen. Er hatte eine ruhige Stelle mit pünktlichem Feierabend erwartet, um für seine Tochter da zu sein. Doch dieser Fall stellt alles auf dem Kopf und neben den Ermittlungen ist er hauptsächlich damit beschäftigt, eine Betreuung für Romy zu finden. Mascha Krieger ist nach einem Einsatz in den Innendienst versetzt worden, weil sie ihre Position für private Nachforschungen missbraucht hat. Wonach genau sie sucht, bleibt im Dunkeln, es gibt lediglich ein paar Andeutungen.

Die beiden haben also den Kopf nicht unbedingt frei für die Ermittlungen, was die eine oder andere Schludrigkeit nach sich zieht. Natürlich halten die Einwohner des Ostsee-Ortes zueinander, dennoch gibt es die eine oder andere Stelle, an der Konsequenz angebracht gewesen wäre. Das gilt insbesondere für Lillis Freundin Fabienne, die mehr weiß als sie sagt. Nicht nur sie hat ein Geheimnis. Die Autorin macht Andeutungen und gibt auch Hinweise, z.B. der Prolog, am Ende hat sich noch nichts zusammengefügt.

Bis zum Erscheinen des zweiten Bandes gilt es drei, bis zum dritten sechs Monate Wartezeit zu überbrücken. Mir hätte eine kürzere Veröffentlichungszeit deutlich besser gefallen.

Fazit: ein spannender und komplexer Krimi