Rezension

Packender Nachkriegspolit-Thriller

Die Akte Adenauer -

Die Akte Adenauer
von Ralf Langroth

1953, Bonn, in der gerade sehr jungen Bundesrepublik Deutschland. Adenauer ist Kanzler und steht kurz vor der Wiederwahl. Und genau in dieser Zeit wird Philipp Gerber Kriminalhauptkommissar beim BKA und sein erster Auftrag ist die Aufklärung des Mordes seines Vorgängers! Eigentlich wollte er in die USA zurückkehren und dort als Juradozent tätig werden. Die Situation drehte sich rasant, den als ehemaliger US Special Agent eines Spionageabwehrkorps mit deutschen Wurzeln war er prädestiniert im BKA. Heikle Lage, spannend und strapaziös! Philipp Gerber findet mehr raus als nur einem Mörder auf die Schliche zu kommen. Neben ihm gibt es dann noch Eva Herden als zweite Protagonistin, die als Journalistin für die damalige Zeit emanzipiert und forsch den Dingen auf den Grund geht. Die Spannungslage zwischen ihren Ansichten macht die Geschichte umso spanneder.

Ralph Langroth ist der Autor dieses Kriminalromans, allerdings ist es ein Pseudonym unter dem ein bekannter Hannoveraner Krimiautor seinen neusten Coup gelandet hat: Die Akte Adenauer.

Der Krimi ist außerordentlich gut recherchiert und liest sich nur so weg. Ein wahrer Pageturner, wenn man an deutscher Geschichte Interesse hat. Wie anders doch die Sachlage damals war, wie frisch die mentalen Kriegswunden und die Situationen im Einzelnen sowie das große Ganze. So viel im Umbruch und zugleich im Finden. Der Spannungsbogen ist unterhaltsam und rundet die Geschichte gut ab.

Fazit: Wer gerne historisch mit Gereon Rath durch das Berlin der 20iger Jahre oder auch mit Max Heller durch das Nachkriegs-Dresden eilt, ist hier genau richtig. Philipp Gerber gesellt sich dazu!