Rezension

Packender Politthriller

Achtzehn - Anton Berg

Achtzehn
von Anton Berg

Bewertet mit 4 Sternen

Geheimorganisationen regen seit jeher die Phantasie der Menschen an. Ob Freimaurer oder die „Schwarze Hand“, gibt es tatsächlich Vereinigungen, die im Schatten agieren?

In Anton Bergs Thriller „18“ gibt es eine Vermengung von Fakten und Fiktion. Ein auktorialer Erzähler führt durch das Geschehen. Hat das “ Musterland“ Schweden womöglich auch Schattenseiten? Im Zentrum der Geschichte steht der Mord am schwedischen Ex-Ministerpräsidenten Olof Palme. Der Reporter Axel Sköld glaubt, das Rätsel rund um den mysteriösen Todesfall auflösen zu können, denn er ist sich sicher, den Mörder (auf dessen Konto nach Axels Dafürhalten noch zwei weitere Morde gehen) ausfindig gemacht zu haben. Axel geht auf’s Ganze und publiziert einen Podcast- damit sticht er jedoch in ein Wespennest, wird in seinem metier zur persona non grata, denn Axel hat schier Unglaubliches in Erfahrung gebracht:
Seit dem 18. Jahrhundert scheint ein Geheimbund in Schweden die Strippen zu ziehen. Schon damals war dieser für einen Regizid verantwortlich, und die Zahl 18 spielt eine große Rolle, da sie der Mitgliederzahl entspricht. Der Adel, Wirtschaftsbosse und hochrangige Mitglieder des Militärs beeinflussen seit Generationen die Geschicke Schwedens. Axels Erkenntnisse werden als irre Verschwörungstheorien abgetan, und schon bald befindet er sich in Lebensgefahr…

„18“ von Anton Berg ist meines Erachtens ein äußerst gut gemachter Politthriller, weniger ein „Actionkracher“. Stilistisch ist er ein relativ typischer Krimi, die Sprache des Autors liest sich einfach und flüssig, es gibt keine „Schnörkel“.

Der Roman beginnt recht gemächlich, Figuren werden eingeführt und die Handlung nimmt ihren Lauf. Man sollte als Leser/in ein wenig Geduld aufbringen, denn es geht bald Schlag auf Schlag, die Spannungsschraube wird angezogen und die Geschichte mündet in einem spektakulären Showdown.

Der in der Realität immer noch ungeklärte Mord an Olof Palme ist eine Art nationales Trauma Schwedens. Namhafte Autoren wie Stieg Larsson recherchierten zum Mordfall, und die Tötung des Politikers fand in fiktionalisierter Form Eingang in unzählige Erzählungen, insofern hat Anton Berg mit seinem Krimi sicherlich nicht „das Rad neu erfunden“, aber er präsentiert mit „18“ einen packenden Politthriller, den ich äußerst gern gelesen habe.