Rezension

Packender Reihenauftakt

Schweige still - Michael Robotham

Schweige still
von Michael Robotham

Bewertet mit 5 Sternen

Jodie Sheehan ist mit ihren 15 Jahren der aufsteigende Stern am Eiskunstlaufhimmel; dann wird sie brutal ermordet. Bei der Aufklärung soll Psychologe Cyrus Haven helfen, eigentlich seine ganze Kraft in den Fall stecken. Doch dabei lernt er die junge Evie kennen, die unter ihrer Vergangenheit leidet. Und Cyrus wäre nicht Cyrus, würde er nicht auch für sie alles geben.

Ich bin von diesem Reihenauftakt wirklich schwer begeistert. Cyrus ist wie Joe aus Robothams sehr erfolgreichen Serie Psychologe, trotzdem wirkt er nicht wie ein neuer Aufguss von bereits Bekanntem. Er ist sympathisch und hat ein starkes Gespür für Gerechtigkeit; trotz oder vielleicht auch wegen seiner Vergangenheit will er in die Köpfe seiner Mitmenschen schauen können. Evie ist ebenfalls eine sehr spannende Figur; an ihrem Trauma eher gewachsen als gebrochen, kann sie sich trotzdem schwer auf andere einlassen. Ihre besonderen Fähigkeiten machen sie noch interessanter, und ihre unkonventionelle Art bringt immer frischen Wind in die Handlung. Die ist darauf jedoch gar nicht angewiesen, denn der Fall entwickelt sich wahnsinnig spannend. „Schweige still“ ist seit langem mal wieder ein Thriller, den ich wirklich, wirklich kaum zur Seite legen konnte, weil er so mitreißend war. Auch der Perspektivwechsel zwischen Evie und Cyrus führt dazu, dass man an die Seiten gefesselt wird. Robothams Erzählstil ist gewohnt gut: unaufgeregt, aber trotzdem packend und immer auf den Punkt. Ich habe diesen ersten Band sehr genossen und fiebere nun dem zweiten entgegen.