Rezension

Packendes und emotionales Finale

Sturmtochter, Band 3: Für immer vereint
von Bianca Iosivoni

Bewertet mit 4 Sternen

Mit "Sturmtochter - Für immer vereint" ist das Finale von Bianca Iosivonis Sturmtochter-Trilogie erschienen (Band eins: "Für immer verboten", Band zwei: "Für immer verloren"). In der folgenden Rezension kann es daher zu Spoilern den ersten und den zweiten Teil betreffend kommen - nicht aber bezüglich des dritten.

Während die Naturkatastrophen in Schottland immer häufiger auftreten und immer drastischere Ausmaße annehmen, steigen ebenso die Elementar-Sichtungen und die Kämpfe gegen sie werden gefährlicher. Auch die Auseinandersetzungen zwischen den Clans spitzen sich zu, während Ava, verlassen von ihren Freunden, auf ein Lebenszeichen von Lance hofft.

Gut gelungen finde ich ein kurzes "Was bisher geschah" zum Einstieg. Kurz und präzise wird das Wichtigste zusammengefasst. Das erspart es dem Leser, dass die Charaktere "zufällig" über Vergangenes reden oder daran denken, um die Erinnerungen des Lesers aufzufrischen, was doch immer künstlich wirkt.

Wie schon in Band zwei, werden auch in Teil drei die einzelnen Kapitel aus den Perspektiven vieler verschiedener Charaktere erzählt. Nach wie vor ist es interessant, in die Gedanken jedes einzelnen einzutauchen. Hier ist es allerdings noch wichtiger als zuvor, sie zu begleiten, da gerade zum Finale die Handlungsorte über ganz Schottland verteilt sind.

In meiner Rezension zu Band zwei habe ich schon positiv erwähnt, dass sich der Stil der Autorin verbessert hat. Die Dialoge wirken natürlicher und insbesondere Ava nicht mehr künstlich oder gewollt lustig. Auch in Teil drei ist nochmal eine Verbesserung des Schreibstils zu spüren. Wirklich beeindruckend, diese Entwicklung über alle drei Bücher zu verfolgen - ein großes Lob an die Autorin.

Eins bleibt jedoch über alle Bände erhalten: Am Anfang fehlt es etwas an Spannung. In diesem Teil geht es dann aber, verglichen mit Band eins und zwei, sehr schnell aufs Ganze, bis die Spannung förmlich explodiert. Schlag auf Schlag folgenden Kämpfe, Naturkatastrophen und Schicksalsschläge - der Leser wird von einem wichtigen Handlungsort zum nächsten geworfen und die Zeilen fliegen nur so dahin.

Die letzten 50 Seiten waren sehr emotional für mich: ich habe vor meinem inneren Auge so viele Charaktere sterben sehen und nicht dran gezweifelt, dass Bianca Iosivoni den Mut hierzu haben würde. Das ist ein großer Pluspunkt: ich hatte das Gefühl, dass das Ende unvorhersehbar ist. Natürlich nicht in allen Belangen, aber gerade in der Frage, welcher Charakter welches Ende nimmt, konnte ich keine konkreten Vorhersagen machen.

Die Idee der Geschichte begeistert mich nach wie vor total: Fünf Elemente, fünf Clans, jeder mit seinem eigenen Gebiet, eigener Magie mit verschiedenen Ausprägungen, eigener Spezialeinheit und das alles im Verborgenen. Die Mischung aus moderner Gegenwart und Fantasy ist gut gelungen. Es entsteht ein ausbalanciertes Gleichgewicht sowie der Eindruck einer Welt, die so theoretisch tatsächlich existieren könnte. Gerade das finde ich bei Contemporary Fantasy besonders wichtig.

Auch die einzelnen Charaktere mag ich sehr. Sie sind ganz unterschiedlich und liebevoll ausgearbeitet, jeder mit Stärken und Schwächen, sodass sich eine authentische Person ergibt. In Band zwei haben wir mehr über jeden von ihnen erfahren, sodass ich jetzt mit jedem mitfiebern konnte und um jeden gebangt habe.

Der letzte Band ist nochmal eine Verbesserung im Vergleich zu Teil zwei. Für 5 Sterne reicht es allerdings trotz allem nicht.  Die Idee ist wunderbar, die Charaktere toll und auch mit der Spannung passt es größtenteils. Die Auflösung zum Ende ist allerdings etwas fad und das gewisse Etwas, um die Geschehnisse rund zu machen, fehlt. Daher komme ich zu 4 von 5 Sternen.