Rezension

Päpstin Johanna - Fiktion oder Wirklichkeit?

Die Päpstin - Donna Woolfolk Cross

Die Päpstin
von Donna Woolfolk Cross

Bewertet mit 5 Sternen

Geschickt verknüpft die Autorin Wirklichkeit und Fiktion.

Wir befinden uns um 840 in Deutschland. Es ist die Zeit, in der katholische Priester noch heiraten und eine Familie haben dürfen. Johanna kommt 841 als drittes Kind des engstirnigen Dorfpfarrers zur Welt. Als Mädchen gilt sie gar nichts und wird vom Vater schlecht be- und auch oft misshandelt.

Die wissbegierige und intelligente Johanna darf weder schreiben noch lesen lernen, da es sich „nicht geziemt“. Ihr Bruder Johannes, will lieber Ritter werden und wird von seinem Vater – mit wenig Erfolg - zum Lernen geprügelt.

Johannes und Johanna verlassen das Elternhaus. Als bei einem Wikingerüberfall der Bruder stirbt, nimmt Johanna seine Stelle im Kloster von Fulda ein. Sie erwirbt sich umfassendes Wissen in Religion und Medizin. Sie klettert unerkannt die Karriereleiter im Kloster weiter hinauf bis der Papst sie nach Rom ruft …

Das Buch über die fiktive (?) Päpstin Johanna hat Staub aufgewirbelt und wird dies auch weiter tun, solange die Katholische Kirche ihre Archive nicht offenlegt.

Mir hat das Buch gut gefallen. Die Protagonisten sowie ihre Widersacher werden solide geschildert. Die Widersprüche und Konflikte in die Johanna verstrickt ist, schildert die Autorin glaubwürdig.

Die Verfilmung von 2009 mit Johanna (sic) Wokalek in der Titelrolle fand ich auch recht passend.

Fazit:

Wer gerne historische Schmöker über Frauen in Männerkleidung und Männerberufen liest, ist hier bestens bedient.