Rezension

Pageturner, der leider am Ende schwächelt

Auris - Vincent Kliesch

Auris
von Vincent Kliesch

Bewertet mit 3.5 Sternen

Klappentext:
Die kleinste Abweichung im Klang einer Stimme genügt dem berühmten forensischen Phonetiker Matthias Hegel, um Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Zahlreiche Kriminelle konnten mit seiner Hilfe bereits überführt werden. Hat der Berliner Forensiker nun selbst gelogen? Allzu freimütig scheint sein Geständnis, eine Obdachlose in einem heftigen Streit ermordet zu haben. Die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge, darauf spezialisiert, unschuldig Verurteilte zu rehabilitieren, will unbedingt die Wahrheit herausfinden. Doch als sie zu tief in Hegels Fall gräbt, bringt sie nicht nur sich selbst in größte Gefahr.

Zum Buch/Meine Meinung:
Der Thriller entstand nach einer Idee von Sebastian Fitzek. Umgesetzt wurde sie von Vincent Kliesch als Krimireihe.

Der Thriller beginnt sofort hochspannend mit einem Einsatz der Kripo, in dem der Phonetiker Matthias Hegel zwei Kindern das Leben rettet. Als forensischer Phonetiker hat er das absolute Gehör, was ihm den Spitznamen „AURIS“ ( lateinisch für Ohr ) eingebracht hat.
In einer anderen Erzählebene, begleitet die junge Jula ihren Bruder nach Buenos Eires. Am letzten Urlaubstag wird sie brutal überfallen.
Das daraus resultierende Trauma versucht sie 2 Jahre später mit ihren Podcasts zu bekämpfen. Hier macht sie auf unschuldig Verurteilte aufmerksam.
Dies führt sie mit Hegel zusammen, der mittlerweile wegen Mordes inhaftiert ist. Obwohl er die Tat gestanden hat, ist Jula von seiner Unschuld überzeugt. Je weiter sie sich in Hegels Fall einarbeitet, desto mehr Hürden stellen sich ihr in den Weg. Wird sie bedroht?
Ist sie durch ihr Trauma leicht zu manipulieren? Diese Frage stellt sich der Leser auch am Ende des Buches, das noch mit einigen Überraschungen aufwartet und somit auf den zweiten Teil neugierig macht.

Während die ersten zwei Drittel des Buches mich total fasziniert haben, konnte mich das Ende nicht wirklich überzeugen. Zu viele Fragen blieben offen. Diese werden sicherlich im nächsten Teil der Thrillerreihe beantwortet, aber liessen mich als Leser doch etwas verstört und unbefriedigt zurück.
Ausserdem hatte ich mir eigentlich mehr Ermittlungsarbeit in der Phonetik erhofft, diese finden im Buch nur in wenigen angerissenen Teilen statt.
Dennoch im Grossen und Ganzen ein hochspannender Thriller, der es wert ist, dass man den zweiten Teil abwartet