Rezension

Pageturner mit Ungereimtheiten

Als das Böse kam -

Als das Böse kam
von Ivar Leon Menger

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch ist aus der Sicht der 16-jährigen Juno in der Ich-Form geschrieben. Sie lebt mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder versteckt auf einer Insel in einem Blockhaus. Niemand darf von ihrer Existenz wissen. Sie sind in Gefahr.

Es fängt sehr spannend an und weil es wie von einem 16-jährigen Mädchens erzählt ist, liest es sich fast wie ein Jugendbuch – etwas naiv ausgedrückt. Aber das ist authentisch, denn die Kinder kennen gar nichts anderes als dieses Leben. Nichtsdestotrotz hatte mich der Schreibstil von Anfang an gepackt.

Es war sehr interessant, das Leben der Familie durch die Augen von Juno zu sehen. Es wirkte fast wie aus einer Fantasy-Welt. Es war die Rede von Nordland und Südland, was für mich als Leserin etliche Fragen aufwarf. Einige wurden am Ende des ersten Teils beantwortet, und zwar auf eine Art und Weise, die mich wie ein Hammer traf: Wow! Ich empfand es als sehr gelungenen Twist und las das Buch ab da mit noch mehr Neugier, denn ab dann empfand ich die Bezeichnung „Thriller“ als gerechtfertigt.

Es folgten noch zwei weitere Teile und es blieb durchweg spannend. Ich konnte mich kaum von der Lektüre lösen. Kurz zusammengefasst: Immer mehr Erkenntnisse und immer größer werdende Bedrohungen. Genauer kann ich nicht darauf eingehen, denn dann würde ich neuen Lesern die Spannung nehmen.

Doch das Ende hat mich dann enttäuscht. Es gab zwar Antworten, jedoch nicht auf alle Fragen, die sich mir beim Lesen förmlich aufdrängten. Leider blieben ein paar Ungereimtheiten übrig, die ich als logische Fehler sehe. Ich hatte während der überaus spannenden Lektüre fest damit gerechnet, dass es geniale Erklärungen für alles geben würde, vielleicht noch den einen oder anderen weiteren Twist. Leider nein.

Auch die Antworten bzw. Auflösungen, die es gab, waren etwas dürftig, so dass ich am Ende nach noch fehlenden Seiten gesucht habe. Aber leider kam dann nur noch die Danksagung des Autors, die damit beginnt, dass er sie beinahe vergessen hätte. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich dadurch ein wenig vereimert gefühlt habe.

Zusätzlich gab es noch ein Suchspiel, bei dem man im Text zurückblättern und selbst suchen sollte. Nun gut, es gab einen versteckten Hinweis. Aber mich hat das nur noch genervt. Wahrscheinlich hätte ich es als nettes Extra empfunden, wenn der Roman insgesamt eine runde Sache gewesen wäre.

Fazit: Tolle Idee, spannend und fesselnd erzählt, aber an einigen Stellen nicht ganz durchdacht, so dass bei mir leichte Enttäuschung bleibt.