Rezension

Panic Hotel

Panic Hotel - Stephan Knösel

Panic Hotel
von Stephan Knösel

Bewertet mit 3 Sternen

Panic Hotel klang nach einer richtig interessanten Dystopie und so war ich sehr gespannt auf dieses Jugendbuch.

Der Anfang hat mir dann auch echt gut gefallen. Die Stimmung ist bedrückend. Es ist Frankfurt 2035 und die Welt ist im Krieg, es gab einen atomaren Einschlag und weitere werden folgen. Doch die Elite hat sich zusammengetan und einen unterirdischen Bunker gebaut, doch ist Bunker nicht der richtige Name, eher Hotel.

Dorthin haben sich die super Reichen zurückgezogen und natürlich bedarf es auch Personal aus den verschiedensten Bereichen. So findet unsere Protagonistin Janja ihren Weg in das Hotel. Für Wesley war der Weg schwieriger.

Die ersten ca. 130 Seiten mochte ich total, es war spannend und ich war sehr gefesselt von der Geschichte. Das Zukunftsszenario ist alles andere als weltfremd, da der Klimawandel die ganzen Entwicklungen ausgelöst hat. Und ich finde es gut, dass der Autor diese Elemente miteingebracht hat.

Aber dann kam die Lovestory und die Geschichte ging für mich bergab. Ich muss dazu sagen, ich bin im Moment kein Fan von Liebesgeschichte und ich hatte gehofft, dass diese hier eher dezent ist. Aber in meinen Augen überlagert sie die Handlung, da die beiden nur noch aufgrund ihrer Liebe agieren. Ohne den anderen ist das Leben wertlos. Und es wird alles riskiert, nur, um sich zu sehen. Dass geliebte Menschen ihr Leben gelassen haben, damit die beiden in Sicherheit sind und auch die Leben von Freunden auf dem Spiel stehen ist wohl egal, nur die Befriedung der eigenen Bedürfnisse stehen im Vordergrund, da man sich unbedingt sehen muss. 

Ich war leider sehr genervt davon. Auch von dem zuteil kindischen Verhalten, zunächst wird nach kurzer Zeit mit Ich Liebe dich um sich geworfen und wenn der andere nicht macht, was man wünscht, heißt es Ich hasse dich. Und Frauen die Männer schlagen, weil diese nicht machen was sie wollen, finde ich genauso daneben wie wenn es andersrum ist. Okay, die beiden sind erst 17 Jahre alt, aber trotzdem erwarte ich doch im Kontext dieser Ereignisse eine höhere geistige Reife. Zumal sie die Ex Soldaten die fast alle auch sehr jung sind, durchaus auch an den Tag legen.  

Ich glaube durchaus, dass wenn jemand kein Problem mit solchen Teenager Lovestorys hat, die durch Drama und kindisches Verhalten glänzen, man auch mehr Spaß an der Geschichte haben wird. Das Setting so wie die Idee mochte ich sehr. Deswegen hätte ich da auch einfach viel lieber mehr darüber gelesen. Und eine eher dezente Liebesgeschichte bevorzugt.