Rezension

Paper Girls mit Extra-Spannung

Paper Girls 4 - Brian K. Vaughan

Paper Girls 4
von Brian K. Vaughan

Meine Meinung 

Den vier Mädchen aus den 1980ern gelingt es in letzter Minute, sich nach ihren Abenteuer in der prähistorischen Steinzeit aus einer gefährlichen Situation zu einer Falte zu retten, die sie dieses Mal in die Zukunft katapultiert. Dieses Mal wird Tiffany von ihrer Gruppe getrennt, die sich in der Silvesternacht zum 21. Jahrhundert befinden und sich mit den Ängsten bezüglich eines Millennium-Bug (Y2K-Bug)  gegenüber sehen. Die ganze Aufregung ist für die Mädchen nur schwer verständlich, denn sie haben keinerlei Bezug zu der Wichtigkeit und der Abhängigkeit von der Computertechnik.

Genau wie im zweiten Band der »Paper Girl« steht auch jetzt wieder eine der Mädchen ihrem älteren Ich gegenüber – dieses Mal ist es allerdings nicht Erin Tieng, sondern Tiffany, die sich mit ihrem späteren Gothic-Freund und ihrer Entwicklung zu einem Dreadlock-Vamp konfrontiert sieht. Außerdem ist Tiffany die einzige, die den Kampf zwischen Mega-Robotern mit ihren eigenen Augen sehen kann, für alle anderen scheinen die Metall-Riesen unsichtbar zu sein.

Dieses mal schüttelt Brian K. Vaughan eine gewohnt actionreiche Science-Fiction Geschichte aus seinem Ärmel, die einem kaum eine Atempause gönnt und dennoch bleibt genügend Raum für Emotionen und zwischenmenschliche Beziehungen. Die Bandbreite der Charaktere begeistert mich in dieser Comic-Reihe absolut, die Mädchen unterscheiden sich nicht durch ihre kulturelle und religöse Herkunft, sondern sind mit dem (zugegebenermaßen lückenhaften) Wissen über ihre eigene Zukunft in einer besonders verzwickten Situation.

Der Teenager-Gruppe ist längst klar, dass sie zwischen die Fronten in einem Krieg der Zeitreisenden stecken und darin sogar eine wichtige Rolle einnehmen. Doch worin diese genau besteht bleibt verschwommen. Umso klarer sieht man jedoch die akuten Gefahren, ob sie nun von einer älteren Zeichnerin für die Zeitung ausgehen mögen oder von riesigen Robotern. Für mich ist jedoch die Entwicklung der einzelnen Charakter das polarisierende Merkmal dieser wundervollen Comic-Reihe.

Cliff Chiang kann auch im vierten Band der Reihe mit seinen charakteristischen Zeichnungen die besondere Atmosphäre aus 80er und 2000er erzeugen. Vollendet wird das Ganze wie gewohnt durch die satten Farben von Matt Wilson, die hervorragend zu den verschiedenen Settings passen und den »Paper Girls« einen ganz eigenen Charme verleiht..

Fazit

Die Ereignisse spitzen sich im vierten Band der »Paper Girls« merklich zu. Diese Extra-Spannung macht das gewisse Etwas aus, so dass man am besten gleich zum Nachfolgeband greift.