Rezension

Parallelwelt gefällig?

Das grüne Rollo - Heinrich Steinfest

Das grüne Rollo
von Heinrich Steinfest

Wie ist es möglich, durch ein grünes Rollo in eine Parallelwelt zu gelangen? Erfolgsautor Heinrich Steinfest nimmt seine Leser mit auf eine ungewöhnliche Reise, die nicht allein durch Steinfests genialen und witzigen Schreibstil von Anfang an etwas ganz besonderes ist.
Der zehnjährige Theo wird eines Nachts von einem vor seinem Fenster erscheinenden grünen Rollo überrascht. Fasziniert durchschreitet er das Rollo, um dort einer Reihe von Skurrilitäten gegenüber zu stehen. Nicht nur, dass er dort vielen  Kämpfen ausgesetzt ist, nein, mit Hilfe eines Zaubermessers befreit er dort auch unter anderem ein Mädchen.
Im zweiten Teil des Romans, vierzig Jahre später, sind all die Gedanken an die damalige Zeit nur noch lose Kindheitserinnerungen. Mittlerweile Astronaut, soll Theo nun mit seiner Crew auf den Mars fliegen. Doch auch im Raumschiff geschieht auf einmal das, was schon vierzig Jahre zuvor geschah - das grüne Rollo taucht wieder vor ihm auf. Auch jetzt macht er sich wieder auf den Weg in die andere Welt und wird erneut mit skurrilen Geschichten konfrontiert.
Die ungewöhnliche Geschichte des zehnjährigen Theo kommt anfangs ein wenig holprig und schleppend daher. Obwohl ich den Humor und den Schreibstil Steinfests sehr mag, gelingt es ihm nicht, mich zunächst an sein Buch zu binden, was sich jedoch nach etwa vierzig Seiten grundlegend ändert. 
Der außergewöhnliche Roman, dessen Inhalt für mich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz plausibel erscheint, nimmt Gestalt an und somit wird die Geschichte langsam sinnig. 
Leider jedoch, wird die Sinnhaftigkeit im weiteren Verlauf immer mal wieder auf die Probe gestellt. Allerdings muss ich fairer Weise anmerken, dass man wohl einfach nicht zu viel nachdenken und den Sinn der Geschichte nicht hinterfragen darf, denn zum Ende der Geschichte lösen sich viele Ungereimtheiten in Luft aus. 
Okay, ein kleiner Restzweifel bleibt, aber der ist vom mal wieder genialen Steinfest wohl auch durchaus gewollt.