Paranoia **
Bewertet mit 2 Sternen
Eine Immobilien-Paranoia begleitet die Mutter der nicht näher benannten Ich-Erzählerin. Das selbst gebaute Haus sei Ursache allen Pechs und Unglücks, welches über sie hereinstürzt. Miriam Böttger zeigt uns Betrachtungen einer sonderbaren Familienkonstellation.
Das Buch beginnt mit dem Ende, was ich sehr spannend finde, sodass ich freudig und neugierig weiterlese. Aber schon bald kommt auch eine gewisse Ernüchterung, denn der angekündigte tragikomische Roman entpuppt sich als Aneinanderreihung verschiedener Episoden und Szenen, welche aus meiner Sicht keine stimmige Handlung im herkömmlichen Sinne aufkommen lassen. Da geht es beispielsweise um Großeltern und Tanten, sonderbare Familienkonstellationen, einen Kirchenchor oder einen Besuch, bei dem man nicht weiß, welches Essen man auf den Tisch bringen soll. Während ich auf witzige Ereignisse und humorvolle, selbstironische Darstellungen warte, die in einem Eigenheim passieren können, lese ich eher nichtssagende Kapitel, die sich eins ans andere reihen. Obwohl Mutter und Vater von „Ich“ – hat sie überhaupt einen Namen? – sehr detailliert und gut vorstellbar beschrieben werden, stellt sich keine Nähe zu diesen Personen ein, kann ich nicht mitfühlen und verstehen, wie es ihnen tatsächlich geht.
Leider kann mich dieses Buch nicht überzeugen, vielleicht bin ich einfach von falschen Erwartungen ausgegangen.