Rezension

Paris 1954

Ein Tropfen vom Glück - Antoine Laurain

Ein Tropfen vom Glück
von Antoine Laurain

Bewertet mit 5 Sternen

Paris, September 2017 , ein Mehrfamilienhaus in der Rue Edgar-Charellier 18.
Vier Menschen, sitzen beisammen und genießen ein guten Wein aus dem Jahr 1954.
Bob, der Tourist aus den USA, der sich mit dem Besuch von Paris einen lang gehegten Traum erfüllt. Die Restaurateurin Magalie, die alle wegen ihres Cothic-Aussehens nur Abby nennen. Der Barmann Julian, der ganz angetan von Magalie ist, und Hubert, dessen Familie das Haus einst erbaut hat und der eine enge Verbindung zur Familengeschichte und dem Haus hat.
Am nächsten Morgen ist nichts mehr wie es war. Die vier sind ins Jahr 1954 zurückversetzt worden.

Wer jetzt aber eine spannende und atemlose Suche nach einem Weg zurück ins Jahr 2017 erwartet, wird wohl enttäuscht werden. Natürlich suchen auch unsere vier Protagonisten einen Weg zurück, aber das spielt hier nur eine Nebenrolle. Die Hauptrolle spielt hier eindeutig das Paris der 50er Jahre. Der Autor Antoine Laurain lässt diese Zeit wieder auferstehen. Und das macht er großartig. Man hat die Stadt und ihre Bewohner förmlich vor Augen.
Auch die Firguren sind ihm hervorragend gelungen. Nicht nur die Hauptcharaktere, sondern auch die Nebenfiguren sind sehr liebevoll beschrieben.

Mit Bob besucht der Leser nicht nur den Eiffelturm und die Mona Lisa, sondern auch die Basilika Notre-Dame-des-Victoires, in der dieser um ein Wunder bittet. Magalie begleiten wir auf der Suche nach ihrer geliebten Großmutter, die damals im gleichen Alter wie Magalie ist. Julian kreiert in der berühmten „Harry’s New York Bar“ nicht nur einen neuen Cocktail, sondern trifft den legendären Barkeeper Harry persönlich. Und Hubert lernt Mitglieder seiner Familie kennen und kommt einem Geheimnis auf die Spur.
Zusammen treffen die vier auf viele bekannte Persönlichkeiten, wie Dalí, Claude Chabrol, Audrey Hepburn, Édith Piaf oder Jean Gabin.
Im Verlauf der Geschichte kommen sich die vier Zeitreisenden, die sich bisher kaum kannten,  näher und werden sogar zu Freunden.

Antonine Laurain erzählt auf leichte, gefühlvolle und bezaubernde Weise und zieht den Leser sofort in seinen Bann. Ein wunderbares Buch, das nicht nur seine Protagonisten, sondern auch seine Leser in eine andere Zeit entführt.