Rezension

Paris in Aufbruch

An den Ufern der Seine - Agnès Poirier

An den Ufern der Seine
von Agnès Poirier

Bei diesem Buch handelt es sich um ein sehr gut geschriebenes Sachbuch der Autorin Agnes Poirier. Sie stellt die magischen Jahre von Paris 1940 - 1950 vor. Anhand der Lebenswege vieler bekannter Persönlichkeiten (Schriftsteller, Musiker, Schauspieler, Maler usw.) stellt sie die Zeit dar. Der Krieg geht zu Ende, alles ist im Aufbruch. Die Menschen müssen wieder lernen, miteinander umzugehen. Was, wenn mein Nachbar Nazisympathisant war oder geflohen ist und nach dem Krieg zurück kommt. Nicht jeder hatte den Mut oder die Chance offen oder im Untergrund gegen die Nazis anzugehen. Im Grunde mussten die Leute lernen neu miteinander umzugehen, wem kann man vertrauen? Anhand zu der Zeit lebender Persönlichkeiten stellt die Autorin diesen Umgang mit der Zeit und dem Aufbruch dar. 

Schon das Cover des Buches fand ich einladend - die Künstler und Intellektuellen der Pariser Szene treffen sich in Cafes - informieren sich über das Zeitgeschehen und diskutieren über Politik. Als ich das Buch dann in der Hand hielt, fiel mir als erstes das Lesebändchen in den Farben der französischen Trikolore auf. Sehr gut gewählt. Auch die Chronologie und das Personenverzeichnis war sehr hilfreich beim Lesen des Buches. In der Chronologie werden viele politische und historische Begebenheiten aufgezählt, welche dann in den Kapiteln unter erzählerischen Gesichtspunkten weiter vertieft werden. 

Es ist ein Buch, welches man nicht in einem Rutsch durchliest, sondern sich Zeit nehmen sollte. Es kommen sehr viele bekannte Persönlichkeiten vor und auch Begebenheiten zu denen es sich lohnt, noch ein wenig weiter zu recherchieren und mehr zu erfahren. Es ist ein sehr detailreiches und gut recherchiertes Buch, welches noch einen langen Nachklang bei mir hatte.  

Respekt vor der Autorin, die sich in einer umfangreichen Recherche mit der Zeit auseinandergesetzt hat und uns ein kleines Meisterwerk hinterlassen hat.