Rezension

Passabler Thriller für zwischendurch

Von Hass getrieben - Marcus Ehrhardt

Von Hass getrieben
von Marcus Ehrhardt

Bewertet mit 3.5 Sternen

Jonathan Hunter ist auf dem Weg zu seiner Tante, als im Dunkel plötzlich eine hübsche, junge, blutüberströmte Frau vor ihm auftaucht. Er hält an und will sie mitnehmen, doch der Mann, der die Frau jagt richtet seinen Zorn nun auch auf Jonathan. Eine gefährliche Flucht durch den Wald beginnt.

Zunächst einmal zum Schreibstil des Autors: einfach, unkompliziert und schnörkellos, perfekt für einen rasanten Thriller wie diesen. Durch die leichte Sprache, lässt sich das Buch gut und flüssig lesen. Keine schwierigen Begriffe und keine langen Bandwurmsätze, die man fünf Mal lesen muss, um sie zu begreifen. Dennoch sind die Beschreibungen ausführlich genug, damit sich der Leser gut in die meisten Situationen hineinversetzen kann.

Jonathan als Protagonist ist durchaus sympathisch – schon allein, dass er Kerry, die junge Frau, vor dem Irren, der sie jagt, beschützen will, spricht für ihn. Auch Kerry wirkt alles in allem recht sympathisch, wenn auch sehr hilflos, womit die Rollenklischees leider bestens verteilt sind. Mich persönlich viel mehr gestört haben allerdings die Beschreibungen der beiden Hauptfiguren. Immer wieder wird beschrieben, wie perfekt und gutaussehend die beiden sind. Das wirkt nicht nur oberflächlich, sondern auch langweilig und nimmt den beiden leider etwas an Tiefe und Mehrdimensionalität.

Der Spannungsbogen ist gut gelungen – eine gute Mischung aus Tempo und langsameren, ruhigeren Phasen. Für mich waren allerdings einige der Wendungen zu vorhersehbar und nicht alles zu hundert Prozent nachvollziehbar – dazu wirkte einiges zu konstruiert, was früh auffällt. Allerdings muss man sagen, dass ich selbst enttäuscht gewesen wäre, wenn das Ende ein anderes gewesen wäre, da sonst auch vieles die Handlung betreffend zu flach gewesen wäre.

Damit liegt der Thriller im guten Mittelmaß, er ist nichts weltbewegend innovatives, aber gut geschrieben und im Sinne eines Thrillers „unterhaltsam“. Wenn man beim Lesen nicht zu viel nachdenkt, wirken einige Wendungen vermutlich auch wesentlich überraschender.  Für einen ruhigen Abend nach einem stressigen Tag also bestens geeignet. Zu empfehlen ist das Buch also für Thriller Fans die nicht erwarten, dass das Rad neu erfunden wird und einfach ein Buch für zwischendurch suchen.